EcoFlow PowerStream Test: 800W Balkonkraftwerk mit Speicher

Die Energiewende ist in aller Munde und inzwischen gibt es einige praktische Möglichkeiten selbst kostengünstig Strom zu erzeugen. Hier kommt das Thema Balkonkraftwerk ins Spiel. Durch die zuletzt rasant gestiegenen Strompreise, erlebten Solarpanels für den Heimgebrauch einen regelrechten Hype. Doch teilweise sind diese kompliziert anzubringen und zu installieren. Ein besonders benutzerfreundliches und gleichzeitig leistungsstarkes Balkonkraftwerk haben wir für euch getestet, das EcoFlow PowerStream.

EcoFlow Powerstream Balkonkraftwerk haengt an einem Gelaender

Der Hersteller EcoFlow konnte sich in den letzten Jahren auf dem europäischen und amerikanischen Markt etablieren. Das Unternehmen überzeugte mit guter Preis-Leistung und solider Qualität. Bisher war EcoFlow auf mobile Powerstations spezialisiert. Einige Produkte durften wir bereits selbst ausprobieren, hier geht es zu unseren EcoFlow-Tests. Neben diesen mobilen Lösungen gibt es nun EcoFlow PowerStream, das All-In-One Balkonkraftwerk inklusive Speichermöglichkeit dank Powerstation.

Das EcoFlow PowerStream Set im Überblick – Was wird für die optimale Stromerzeugung Zuhause benötigt?

Da die Gegebenheiten nirgends identisch sind, bietet EcoFlow unterschiedliche Sets und jede Menge Zubehör-Produkte an. Diese ermöglichen es, das Balkonkraftwerk auf Dächern, an Wänden, klassisch am Balkon und noch in vielen weiteren Konstellationen anzubringen. Unser getestetes Set ist für Balkone konzipiert und beinhaltet den unterstehenden Lieferumfang. Dabei haben wir ergänzt, welche Produkte zur Stromerzeugung zwingend notwenig und welche eher optional zu betrachten sind.

  • 1x EcoFlow PowerStream Wechselrichter |  notwenig
    • Inklusive EcoFlow BKW-AC-Kabel und BKW-Solarkabel
  • 2x 400W starres Solarpanel |  mind. 1 notwenig
    • Inklusive Befestigungsmaterial
  • 2x MC4-Verlängerungskabel á 3 Meter |  notwendig
  • 2x Balkon-Installationskit |  notwenig
  • 1x Bedienungsanleitung und Benutzerhandbuch
  • 1x EcoFlow DELTA Max 2 Powerstation | optional
    • Inklusive Autoladekabel, AC-Ladekabel und DC5521 zu DC5525 Kabel
  • 1x BKW-DELTA EB-Kabel | für Stromspeicherung notwenig
  • 2x EcoFlow Smart Plug | optional
  • 2x superflaches MC4-Kabel | optional

EcoFlow Delta 2 Max Powerstation mit LieferumfangPowerStream Wechselrichter und ZuebhoerFoto 29.06.23 15 32 36 min

Dieses Set ist von EcoFlow als 800 Watt Europa-Variante gekennzeichnet. Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch kleinere Sets ausreichen, um erfolgreich Strom zu produzieren. Wer möchte kann das EcoFlow PowerStream Kraftwerk beispielsweise ohne Zwischenspeicher nutzen und so verhältnismäßig kostengünstig Strom produzieren – hierzu aber später mehr. Bei einer solch langfristigen Anschaffung sollte natürlich auch die Qualität stimmen, daher möchten wir hierauf im kommenden Abschnitt etwas genauer eingehen.

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Das superflache MC4 Kabel kann durch Fenster und Türen gelegt werden

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Alle oben genannten EcoFlow Produkte kamen gut verpackt und unbeschädigt bei uns an. Dabei wurde das Set auf zwei Paletten geliefert. Praktischerweise ist auf allen Umverpackungen der jeweilige Inhalt bereits abgedruckt, das sorgt für eine schnelle Übersicht und Zuordnung der Kabel. Beim Auspacken zeigte sich direkt die hohe Qualität von EcoFlow, man merkt hier die langjährige Erfahrung in der mobilen Stromproduktion.

Alle Kabel sind solide verarbeitet und teils mit Aluminium am Ende versehen. Zudem befinden sich teilweise kleine wiederverwendbare Klettverschluss-Kabelbinder anbei, um übrige Kabel praktisch zu verstauen. Besonders angetan hat es uns jedoch der PowerStream Wechselrichter. Wer sich schon einmal mit dem Thema Wechselrichter befasst hat, kann hier eventuell unsere Begeisterung nachvollziehen. Viele vergleichbare Modelle sind optisch nur wenig ansprechend, das ist bei EcoFlow anders.

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Das Hitzeschutzgitter sollte in jedem Fall verwendet werden

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Der EcoFlow PowerStream Wechselrichter ist extrem schwer, vollständig aus einem Aluminium-Block gefräst und wirkt dadurch wie ein „Apple Produkt“. Diese massive Bauweise dient nicht nur der Haltbarkeit, sondern bietet ebenso den Vorteil, dass der Wechselrichter gegenüber Wasser und Staub nach IP67 geschützt ist und die Wärme über das Aluminum ableitet – es ist tatsächlich kein Lüfter verbaut. Die Solarpaneele, welche neben dem Wechselrichter das Herzstück des Sets bilden, sind ebenfalls solide verarbeitet.

Der rückseitige Metallrahmen, welcher teilweise Löcher vorgebohrt hat, macht ebenfalls einen guten Eindruck und ist für den Transport mit einer Schutzfolie versehen. Zudem besitzen die Panels selbst eine schwarze Optik und sind nicht wie viele andere Solarmodule typisch dunkelblau. Dieser optische Unterschied ist zwar Geschmacksache und trägt nicht zur Leistung bei, sollte aber dennoch bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden, denn die Module hängen gegebenenfalls im direkten Sichtbereich am Balkon. Insgesamt hat uns die Qualität der einzelnen Produkte in jedem Fall überzeugt, hier gibt es nichts auszusetzen.

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Die Panels sind schlicht und in einer schwarzen Optik gehalten – kein dunkelblau

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Die Montage am Balkon – Installation mit Hindernissen oder Plug and Play?

Nach dem Auspacken möchten wir nun zur Montage des EcoFlow PowerStream kommen. Auf der EcoFlow Webseite wird mit einer Installationszeit von nur 30 Minuten zu zweit geworben. Spoiler vorab: Etwas mehr Zeit sollte man hier schon einplanen. Wie Eingangs bereits erwähnt, können die Solarmodule mit dem entsprechenden Installationskit am Balkon, auf dem Dach oder auch im Garten aufgestellt werden. In unserem Fall haben wir das Set an einem Balkongeländer montiert. Hierzu haben wir das Balkon-Kit von EcoFlow genutzt.

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Für die Montage an einem Balkon bietet EcoFlow das „Hook-Kit“ an, also ein Set mit Haken, Schrauben und Montage-Stangen. Dabei ist das Befestigungs-Kit leider nur für eine Anbringung im Querformat vorgesehen. Wir haben jedoch mit ein paar zusätzlichen Schrauben ebenfalls eine vertikale Montage realisieren können. Das ist auch unser erster Kritikpunkt am EcoFlow PowerStream Set. Durch die Größe der Panels ist je nach Balkon-Länge nur eine Montage im Hochformat möglich. Wer natürlich nur ein Panel installiert, hat etwas weniger Platzprobleme.

Zu Beginn werden die Haken an die Querstangen geschraubt. Wer die Panels wie vom Hersteller vorgesehen horizontal montiert, sollte sich nicht an unseren Bildern orientieren. In unserem Fall sind die Haken um 90 Grad gedreht, um das Set im Hochformat zu montieren. Die Querstreben mit Haken werden im Anschluss an der Rückseite des Solarmoduls festgeschraubt. Pro Panel werden zwei Verstrebungen benötigt. Dabei kann die Position dank der Klemmen auch verschoben werden. Je nach Balkonhöhe sollte das also kein Problem darstellen.

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Nachdem Haken und Querstangen installiert sind, hebt man das Solarmodul über den Balkon und hakt es am Geländer ein. Durch das hohe Eigengewicht der Module, ist hier bereits eine gewisse Sicherheit gegeben. Zudem sind die Haken mit einer Gummierung versehen, um euer Geländer nicht zu verkratzen. Wenn die Panels eingehangen wurden, dient ein Splint pro Haken als Sicherung, um im Falle eines Sturms nicht abgehoben zu werden.

Am unteren Ende werden die Solarpanels ebenfalls gesichert. Hierzu befinden sich pro Modul zwei Metall-Flachbänder im Lieferumfang. Diese können um euer Geländer gewickelt werden und sichern den unteren Teil des Moduls. Somit soll ein Klappern des Kraftwerks im Wind verhindert werden.

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Das Flachband dient zur Absicherung am unteren Ende der PanelsDiese Sicherung ist zwar ausreichend, dennoch hätten wir uns hier eine etwas stabilere Möglichkeit gewünscht. In unserem Testzeitraum gab es tatsächlich ein paar stürmische Tage, welche dem EcoFlow PowerStream aber nichts ausgemacht haben. Wer einen Balkon mit breitem Holzgeländer besitzt, muss sich ebenfalls keine Gedanken machen. Bei jedem Solarpanel ist neben den eben genannten Befestigungsmaterialien auch ein Kit zur Verschraubung dabei.

Die Module können also auch direkt an einer Wand mittels Dübel oder aber mit Holzschrauben am Balkon befestigt werden. Somit ist hier kein separates Zubehör für diese beiden Montage-Arten notwendig. Das ist löblich und wird nicht von allen Herstellern direkt beim Kauf mitgeliefert.

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Zum Lösen der Kabel am Powerstream ist ein beiliegendes Werkzeug enthalten
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Die superflachen MC4 Kabel können durch Balkontüren und Fenster gelegt werden

Um den Montage-Part abzuschließen, möchten wir noch kurz auf den Winkel der Solarmodule eingehen. Wer sich mit dem Thema Solar/PV beschäftigt, weiß welchen hohen Stellenwert der Winkel zur Sonne hat. Dieser entscheidet über einen Großteil der Effizienz. Hierfür bietet EcoFlow ebenfalls ein Set an, um die Module am Balkon anzuwinkeln. Gerade in den Sommermonaten steht die Sonne sehr steil und somit ist eine Neigung der Panels durchaus sinnvoll.

Da unser Zubehör-Set nur das Standard-Balkonkit umfasste, haben wir etwas improvisiert. Nach mehreren Tagen Sonnenschein konnten wir bei der „flachen Montage“ mit zwei 800 Watt Panels eine maximale Stromerzeugung von etwa 400-420 Watt erzeugen. Daher haben wir unsere beiden Module ebenfalls zur Sonne geneigt.

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Hierfür haben wir eine Gewindestange an der Querverstrebung des Panels montiert. Diese ist mit einer Schelle am Balkon verschraubt. Somit konnten wir einen deutlich besseren Winkel zur Sonne erreichen. Seitdem hat sich die Stromproduktion bei voller Sonneneinstrahlung von circa 400 Watt auf 720 Watt erhöht. Zu den genauen Werten kommen wir im weiteren Verlauf des Tests. Wer also etwas handwerkliches Geschick hat, kann die Module auch ohne ein zusätzliches EcoFlow Set im Hochformat angewinkelt aufhängen.

Unabhängig davon hat die gesamte Installation des Sets zu zweit in etwa zwei Stunden in Anspruch genommen. Dabei war es jedoch das erste Balkonkraftwerk, was wir montiert haben. Wer hier geübt ist, kann sicherlich unter optimalen Bedingungen die von EcoFlow angegebenen 30 Minuten erreichen. Ansonsten sollte man hier besser 2-3 Stunden und zwei Personen für die Montage einplanen.

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Anschluss und Einrichtung – So einfach ist die Plug & Play Inbetriebnahme des Balkonkraftwerks

Nachdem alles montiert wurde, fehlt nur noch die Verbindung zum heimischen Stromnetz. Hierfür müssen die MC4 Kabel an den Solarmodulen angesteckt werden. Durch die unverwechselbaren Stecker, kann man hier nichts „falsch“ verkabeln – eben Plug and Play. Diese MC4-Stecker werden mit dem BKW Solarkabel verbunden und im EcoFlow PowerStream eingesteckt. Der Wechselrichter selbst kann dabei an der Wand montiert oder aber direkt auf die Powerstation gelegt werden. Dabei ist das beiliegende Hitzeschutzgitter für den Powerstream in jedem Fall empfehlenswert.

Unter Vollast wird der Wechselrichter deutlich über 50 Grad heiß, wodurch man sich hier problemlos verbrennen kann. Daher sollte das Hitzegitter immer montiert und die Position des EcoFlow PowerStream gut überlegt sein. Wer kann sollte das Gerät im Schatten platzieren, da auch Hitze beziehungsweise Wärme die Stromproduktion ineffizienter gestaltet.

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Der Wechselrichter ist passgenau für die Delta 2 Max PowerstationPro Solarpanel gehen zwei MC4 Kabel ab, welche mit dem Wechselrichter verbunden werden. Im Lieferumfang stehen einem dabei jeweils 3 Meter zur Verfügung. Da am BKW Solarkabel ebenfalls noch etwa ein Meter Kabel vorhanden ist, bemisst sich die Gesamtlänge auf circa vier Meter. Falls das nicht ausreichen sollte, gibt es entsprechende Verlängerungskabel bei EcoFlow. Allerdings gilt auch hier, je kürzer desto besser in puncto effiziente Stromproduktion.

Hat man die Panels mit dem Wechselrichter verbunden muss lediglich das BKW AC Kabel in eine der heimischen Steckdosen gesteckt werden. Da das Kabel mit circa 50 Zentimetern leider nur sehr kurz ist, haben wir in unserem Fall ein Verlängerungskabel genutzt. Je höher dabei der Kabelquerschnitt ist, desto besser ist letztendlich auch die Effizienz. Ist alles verbunden, kann die Einrichtung der App und somit die Stromproduktion beginnen.

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Lädt man sich die EcoFlow App herunter, muss als erstes ein Account erstellt werden. Im Anschluss findet die App in der Regel automatisch über Bluetooth neue Geräte in der Nähe. Sobald der EcoFlow PowerStream angezeigt wird, kann der Wechselrichter in das heimische WLAN eingebunden werden. Das erlaubt später den ortsunabhängigen Zugriff auf die heimische Stromproduktion. Wurde diese Einrichtung vorgenommen, beginnt der Strom zu fließen – vorausgesetzt die Sonne scheint.

Diese Variante der Nutzung ohne Zwischenspeicher ist die simpelste Methode. Hierbei wird der gesamte erzeugte Strom live in das heimische Netz gespeist. Wer tagsüber beispielsweise 650 Watt produziert und dabei nur 200 Watt verbraucht, schenkt dem Netzanbieter den Rest. Im Gegensatz zu genehmigungspflichtigen PV-Anlagen erhält man bei Balkonkraftwerken leider keinerlei Vergütung für den eingespeisten Strom. Daher kann ein Zwischenspeicher hier durchaus sinnvoll sein. EcoFlow bietet mit deren Delta und River Serie hier einige Powerstations, welche dabei in Frage kommen. Die größte ist dabei die EcoFlow Delta Pro mit satten 3,6 Kilowattstunden an Akkukapazität.

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In unserem Test haben wir die neue EcoFlow Delta 2 Max Powerstation genauer unter die Lupe genommen. Diese umfasst immerhin eine Kapazität von circa 2.000 Wattstunden. Zur Einbindung in das Solar-Set benötigt man das zusätzliche BKW Delta EB Kabel. Dieses wird mit der Powerstation und dem Wechselrichter verbunden. Leider beträgt die Länge hier nur 40 Zentimeter, sodass der EcoFlow PowerStream am besten auf der Powerstation platziert wird. Da die Powerstation jedoch nicht wasserfest ist, sollte diese in jedem Fall in einem Innenraum aufgestellt werden.

Wer dabei kein zusätzliches Loch in seine Wand bohren möchte, kann die von EcoFlow angebotenen superflachen MC4 Kabel verwenden, um diese durch das Fenster oder die Balkontür zu führen. Die Kabel stören dabei nicht, egal ob das Fenster offen oder geschlossen ist. Der Anschluss ist hier ebenfalls Plug and Play. Jedoch geht auch diese Art der Kabelführung zur Lasten der Effizienz des Systems. Je höher der Kabelquerschnitt, desto höher ist auch die Effizienz.

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Ist der Akku ebenfalls im System eingebunden, stehen einem einige Funktionen mehr zur Verfügung. Was die App alles an Vorteilen bietet, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt, dem Alltagstest. Kurz zusammengefasst ist die Einrichtung kinderleicht und auch von Laien problemlos zu erledigen. EcoFlow hat alles gut beschriftet, simpel gestaltet und benutzerfreundlich entwickelt. Hier gibt es bis auf die teilweise kurzen Kabel nichts zu beanstanden.

Die Funktionen im Überblick – So schlägt sich das Balkonkraftwerk im Alltag

Wurde das EcoFlow PowerStream Balkonkraftwerk vollständig angeschlossen und in der App eingerichtet, kann die hauseigene Stromproduktion beginnen. Dabei ist das System, wie von EcoFlow angepriesen, vollständig Plug and Play. Sind alle Stecker verbunden, beginnt der Strom sofort zu fließen. Natürlich auch nur, wenn die Sonne scheint. Die richtige Standortwahl und der optimale Winkel sind hier also essentiell.

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Die App ist einfach und übersichtlich gestaltet

Die App an sich ist übersichtlich gestaltet und man findet sich schnell zurecht. In den Einstellungen kann der individuelle Strompreis eingetragen werden. Anhand dessen berechnet die App den gesparten Strombetrag und man sieht auf einen Blick, wann sich die Anlage rentiert hat. Einer der wohl wichtigsten Punkte, welcher zum Start festgelegt werden sollte, ist der Grundbedarf an Strom. Dieser ist je nach Haushalt und Geräten individuell. Um diesen Wert zu ermitteln, muss der eigene Stromzähler abgelesen werden.

Hierzu empfiehlt es sich direkt morgens den aktuellen Wert abzulesen und nach 12 Stunden, beispielsweise abends vor dem Schlafengehen, ein weiteres Mal auf den Zähler zu schauen. Zudem sollte man am nächsten Morgen, also exakt nach 24 Stunden, nochmal ablesen. Nun kann man den verbrauchten Strom durch die Anzahl der Stunden teilen und erhält somit seinen relativ genauen Grundverbrauch an Strom für jeweils Tag und Nacht.

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Dieser Grundbedarf ist die Menge an Strom, welche durch beispielsweise Kühl- und Gefrierschrank, WLAN-Router und Standby-Geräte dauerhaft verbraucht wird. Diese Grundlast sollte in der App unter dem Punkt „Leistungsbedarf am AC-Ausgang“ eingestellt werden. Ist das erledigt, versucht der EcoFlow PowerStream diese Leistung dauerhaft in das Netz einzuspeisen, entweder durch Solar oder aber eine angeschlossene Powerstation.

In unserem Fall haben wir eine Grundlast von circa 150 Watt ermittelt. Werden beispielsweise 300 Watt Strom erzeugt, speist das System 150 Watt in unser heimisches Netz und die anderen 150 Watt fließen in die EcoFlow Delta 2 Max Powerstation. Diese speichert somit tagsüber Strom und versorgt das Hausnetz in den Abend- und Nachtstunden mit Elektrizität. Sobald die Sonneneinstrahlung weniger als 150 Watt erzeugt, springt der Akku als Unterstützung ein, bis dieser null Prozent erreicht hat.

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An optimalen Sonnentagen konnten wir die 2 Kilowattstunden Powerstation tatsächlich vollständig aufladen und zudem unseren Haushalt dauerhaft mit Strom versorgen. Ein besonders großer Vorteil des EcoFlow PowerStream Ökosystems ist die Erweiterbarkeit. Wer möchte kann mehrere Powerstations verbinden und somit seinen Heimspeicher auf eine Gesamtkapazität von satten 6 Kilowattstunden aufrüsten. In diesem Fall empfiehlt es sich jedoch, mehr als zwei Solarpanels zur Stromerzeugung zu installieren.

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Mit den Smart Slugs die Effizienz erhöhen – so gehts

Grundlast und aktuellen Bedarf optimieren – EcoFlow SmartPlugs

Ein weiteres cooles Feature sind die Smart Plugs. Diese intelligenten Zwischenstecker versorgen EcoFlow PowerStream mit Live-Informationen zum aktuellen Stromverbrauch. In der Praxis sieht das wie folgt aus: In unserem Fall beträgt die Grundlast 150 Watt. Ist der Fernseher jedoch eingeschaltet, so ist der Grundbedarf natürlich höher. Daher sollte man den Smart Plug beim TV als Zwischenstecker nutzen und schon weiß der Wechselrichter wie viel Strom der TV benötigt. Ab diesem Moment speist EcoFlow PowerStream die 150 Watt Grundlast sowie die addierte Summe, die in diesem Beispiel der TV benötigt, in das Netz ein.

Wer also Smart Plugs nutzt, sollte diese vor allem vor stromhungrige Geräte wie Fernseher, Kaffeevollautomaten, Desktop PCs, Waschmaschinen etc. zwischenschalten. Somit kann eine höhere Effizienz bei der Ermittlung des tatsächlichen Strombedarfs erreicht werden. Jedoch ist der Preis von circa 36 Euro pro Smart Plug nicht gerade günstig.

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Die EcoFlow Smart Plugs bieten jedoch weitere Vorteile. Neben dem Stromverbrauch fungieren die Zwischenstecker auch als smarte Steckdosen. So ist ein geplantes Ein- und Ausschalten sowie die Bedienung aus der Ferne via App möglich. Laut EcoFlow wird dabei auch der Matter-Standard unterstützt. Zusammen mit dem EcoFlow PowerStream und einer entsprechenden Powerstation lässt sich ein ganzheitlicher und möglichst effizierter Stromkreislauf herstellen.

Die App ist dabei das Software-Kernelement, welches alle Systeme und Funktionen in sich vereint. So wird mit flüssigen Animationen der aktuelle Stromkreislauf visualisiert und alles in Echtzeit dargestellt. Alle Technikbegeisterten werden hiermit viel Spaß haben.

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In der App lässt sich der erzeugte Strom optimal auswerten

Ansonsten bietet die App jede Menge Statistiken um auf Tages-, Monats- und Jahresbasis den verbrauchten, eingespeisten oder auch gespeicherten Strom zu sehen. Das bietet einen super Überblick über die gesamte Leistung der Anlage. Generell waren wir mit den erzielten Ergebnissen mehr als zufrieden. In unserem Test befinden sich zwei 400 Watt Panels, welche in der Theorie einen Output von 800 Watt leisten sollten. Im Test zeigte sich, dass wir in der Mittagszeit eine dauerhafte Leistung von circa 700-720 Watt erzielten. In den Morgen- und Abendstunden ist dieser Output natürlich deutlich geringer. Hier erzielten wir im Schnitt immerhin 300-400 Watt.

Trotz der Hitzeentwicklung an heißen Tagen (30+ Grad) blieb die Leistung und der Output nahezu konstant. Der EcoFlow PowerStream Wechselrichter wurde dabei jedoch so heiß, dass man ihn keinesfalls ohne Handschuhe anfassen konnte. An optimalen Tagen konnten wir mit dem Balkonkraftwerk circa 5 Kilowattstunden an Strom erzeugen. Das reichte teilweise aus, um den Tagesbedarf zu decken oder aber die Stromkosten deutlich zu senken.

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Im Hochsommer sinkt die Effizienz minimal durch die hohen Temperaturen

Je nachdem ob man tagsüber Zuhause oder unterwegs ist, kann in der App auch nach einem individuellen Tagesplan die Stromspeicherung oder Stromeinspeisung ins Netz vorgenommen werden. Hier kann jeder selbst nach seinem individuellen Alltag die beste Einstellung treffen, um möglichst viel Strom zu erzeugen.

Unser abschließendes Fazit: Für wen eignet sich das EcoFlow PowerStream Balkonkraftwerk und wann rentiert es sich?

Wer sich unseren Testbericht bis an diese Stelle durchgelesen hat, konnte sich hoffentlich schon selbst eine Meinung zum EcoFlow PowerStream bilden. Abschließend möchten wir nochmal in Kurzform die aus unserer Sicht wichtigsten Vor- und Nachteile zusammenfassen.

Vorteile Nachteile
+ Plug & Play Installation – Preisintensiv
+ Solide Qualität – Nur horizontale Montage
+ Sehr gute App – Kurze Kabel
+ Dezente Optik – Heißer Wechselrichter
+ Hohe Leistungsabgabe
+ System-Erweiterbarkeit

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In Summe ist das Set aus unserer Sicht ein solides Gesamtpaket, was sich durch die simple Montage und Einrichtung auch für Einsteiger und Laien eignet. Der Preis von circa 2.650 Euro ist dabei jedoch relativ üppig, auch wenn die Qualität stimmt. Hierbei sind die Panels, der Wechselrichter und die Powerstation enthalten. Wer sich beispielsweise nur für die Panels und den EcoFlow PowerStream Wechselrichter interessiert, kommt mit circa 850 Euro auch deutlich preiswerter davon. Die EcoFlow Delta 2 Max Powerstation schlägt im Einzelpreis mit 2.099 Euro zu buche.

Das Balkonkraftwerk eignet sich unserer Meinung nach für all diejenigen, welche eine konstante Grundlast haben, zukünftig den Strompreis reduzieren möchten und zudem eine gute Ausrichtung zur Sonne besitzen. Wer beispielsweise aus dem Homeoffice arbeitet, kann theoretisch auch auf den Zwischenspeicher verzichten und den tagsüber erzeugten Strom direkt verbrauchen.

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Den größten Vorteil den EcoFlow bietet, ist die Kompatibilität zwischen den Geräten. Wer beispielsweise schon eine Powerstation aus der DELTA und RIVER Serie besitzt, kann diese ebenfalls zusammen mit dem EcoFlow PowerStream Set nutzen. Fährt man spontan in den Camping-Urlaub, kann man die Powerstation abstecken und bequem mitnehmen. Das sind nur einige der Vorteile des EcoFlow Ökosystems.

Wen die oben genannten Einschränkungen nicht stören, der kann problemlos zum EcoFlow PowerStream greifen. Je nach den heimischen Gegebenheiten und dem aktuellen Strompreis, kann man sich vor dem Kauf die Ammortisationszeit berechnen – also den Zeitraum, ab wann das Balkonkraftwerk durch seine Einsparungen den Anschaffungspreis wieder „verdient“ hat. Derartige Zeiträume sind sehr individuell, aber liegen meist zwischen 7 und 10 Jahren.


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Lucas Klemp

Hey, mein Name ist Lucas und ich bin seit 2018 Teil des Gadget-Rausch Teams. Meine Leidenschaft sind vor allem Technik-Gadgets, insbesondere den Bereich Smart Home und alles rund um Apple finde ich dabei besonders spannend.

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