ALLPOWERS R600 Test: Kompakte Powerstation mit vielen Möglichkeiten

Wo vor einigen Jahren noch ein klassisches Notstromaggregat eingesetzt wurde, kommen heute immer häufiger mobile Akkus, sogenannte Powerstations, zum Einsatz. Da diese Geräte keinerlei Abgase erzeugen und teils durch Solar autark funktionieren, gewinnen sie gerade bei Outdoor- und Camping-Fans an Beliebtheit. Ein besonders kompaktes Modell, welches dennoch ordentlich Leistung zu einem fairen Preis bietet, haben wir heute im Test: Die ALLPOWERS R600 Powerstation.

ALLPOWERS R600 Akku steht auf einer Wiese

Da sich in den letzten Jahren die Akku-Technologien immer weiterentwickeln konnten, wurden Powerstations für den Endverbraucher ebenfalls immer erschwinglicher und interessanter. Wir konnten bereits einige Modelle wie die Bluetti EB55 oder die EcoFlow DELTA Pro testen. Die ALLPOWERS R600 liegt hier eher in der kompakten Einsteiger-Kategorie, was sich auch beim Preis widerspiegelt. Dieser liegt je nach Angebot bei circa 300 Euro. Welche Funktionen euch für diesen Preis geboten werden, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Mobiler R600 Akku steht im Freien auf einem Tisch

Der Hersteller ALLPOWERS ist nicht neu im Bereich der Powerstations. Das Unternehmen hat zahlreiche Varianten und Modelle im Portfolio. Neben praktischen Zubehör wie Solarmodulen, werden auch leistungsstarke mobile Akkus mit bis zu 1,5 Kilowattstunden angeboten. Die R600 bietet hier mit 300 Wattstunden zwar deutlich weniger an Akkukapazität, ist aber dennoch für viele Einsatzzwecke gut geeignet. Kommen wir daher zu unseren ersten Eindrücken und Erfahrungen mit dem Gerät.

Lieferumfang und Einrichtung: Der Ersteindruck zur ALLPOWERS R600

Zu Beginn möchten wir wie gewohnt ein paar Worte zum Lieferumfang sowie unserem ersten Eindruck mit euch teilen. Das Auspacken der R600 ist relativ unspannend. Die Powerstation kommt gut verpackt bei euch Zuhause an und bietet folgenden Lieferumfang:

  • R600 Powerstation
  • 1x Netzkabel
  • 1x MC-4 zu XT 60 Solarladekabel
  • 1x Kabeltasche
  • 1x Benutzerhandbuch

Dabei ist zu beachten, dass weder eine Tragetasche noch ein Solarmodul bei der Basisvariante enthalten sind. Jegliches Zubehör kann hier über die Herstellerwebseite optional dazu gekauft werden. Dennoch ist alles Wichtige enthalten, um die ALLPOWERS R600 in Betrieb zu nehmen.

Kabel und Zubehoer mit Tasche
Der Lieferumfang auf einem Bild – nicht üppig, aber ausreichend

ALLPOWERS Kabeltasche

Beim ersten „in die Hand nehmen“ fällt direkt die kompakte Größe und das geringe Gewicht positiv auf. Mit 28,5 x 19,5 x 19 Zentimetern weißt die Powerstation ein wirklich geringes Packmaß auf. Zudem ist das Gewicht von lediglich 5,8 Kilo beeindruckend. Daher zählt die R600 unserer Meinung nach definitiv zu einer der portabelsten mobilen Akkustationen. Die Verarbeitung ist ebenfalls in Ordnung.

Das Gerät besteht zwar vollständig aus Kunststoff, dennoch ist alles sauber verarbeitet und wackelt nicht. Auf der Unterseite sind vier Gummifüße für einen besseren Stand integriert. Der Tragegriff auf der Oberseite ist an den Scharnieren mit Metall verstärkt, sodass auch hier eine gewisse Langlebigkeit vorhanden sein sollte. Darüber hinaus bietet ALLPOWERS eine Garantie von 5 Jahren, wodurch eine zusätzliche Sicherheit gewährleistet wird.

ALLPOWERS Powerstation mit Tragegriff
Der Tragegriff ist schnell ausgeklappt und praktisch
Akkustation mit Griff steht in der Natur
Seitlich befinden sich grüne Lüftungsgitter

Allerdings haben wir dennoch einen Punkt zu kritisieren. In unserem Fall wurde die Powerstation mit 0 Prozent Akkuladung ausgeliefert. Das kann natürlich ein Einzelfall sein, dennoch ist gerade eine längere Entladung nicht gerade optimal für die Akkuzellen. ALLPOWERS gibt den verbauten LIFEP04 Zellen eine lange Lebensdauer von mehr als 3.500 Zyklen. Inwiefern diese Werte in Realität zutreffen, wird sich erst in den kommenden Monaten/Jahren zeigen.

Kompakte Anschlussvielfalt: Alle Lademöglichkeiten im Überblick

Kommen wir nun zu einem der wichtigsten Bestandteile einer Powerstation, deren Anschlüsse. Obwohl die ALLPOWERS R600 eher als Einsteiger-Modell gesehen werden kann, ist dennoch eine Vielzahl von nützlichen Anschlüssen vorhanden. Folgendes ist am Gerät verbaut:

  • 1x KFZ Ausgang (12V, 10A)
  • 2x DC-Ausgang (12V, 10A)
  • 2x AC-Ausgang (230V, 600W)
  • 2x USB C Ausgang (100W)
  • 2x USB A Ausgang (18W)
  • 1x Qi-Ladepad (15W)

Besonders die reine Sinuswelle, welche die beiden Schuko-Steckdosen bieten, kann bei Musikboxen und anderen empfindlichen Geräten von Vorteil sein. Gerade günstige Notstromaggregaten oder Spannungswandler bieten diese Funktion oftmals nicht. Dadurch können Lautsprecher und andere Geräte, welche auf eine reine Sinuswelle angewiesen sind, nicht betrieben werden.

R600 Station auf einem blauen Tisch in einem ZimmerLED Licht Lampe auf der Vorderseite einer R600 Powerstation

Somit besteht eine breite Vielfalt an Lademöglichkeiten. Dabei können die einzelnen Ausgänge separat ein- und ausgeschaltet sowie parallel genutzt werden. Die Gesamtleistung, welche die ALLPOWERS R600 dauerhaft abgeben kann, liegt bei 600 Watt. Manche Geräte haben beim Einschalten jedoch eine Anlauf- beziehungsweise Spannungsspitze. Diese kann die R600 mit bis zu 1.200 Watt ebenfalls gut abfangen. Zur Leistung der Powerstation an sich, kommen wir im nächsten Abschnitt.

Zusätzlich ist auf der Vorderseite ein LED-Licht verbaut, welches per Knopfdruck gesteuert wird. Zum Wiederaufladen des mobilen Akkus bietet ALLPOWERS ebenfalls zwei Möglichkeiten. Diese befinden sich unter einer Abdeckung auf der rechten Seite. Über den klassischen AC-Eingang kann die R600 an der Steckdose mit bis zu 400 Watt wieder aufgeladen werden. In unserem Test zeigte sich hier ein tatsächlicher Ladewert von 250-350 Watt, je nach aktuellem Akkustand. Somit erfolgte eine vollständige Ladung der Powerstation in unter zwei Stunden.

Powerstation Ladeanschluesse auf der Seite
Die R600 bietet zwei Lademöglichkeiten: AC oder Solar
Ladekabel an einer Powerstation
Das Solar-Ladekabel ist im Gegensatz zum Solarmodul im Lieferumfang enthalten

USB C Anschluesse mit PowerDelivery Leistung

Als zweite Möglichkeit kann ein passende Solarmodul angeschlossen werden. Hier sind theoretisch bis zu 300 Watt an Ladeleistung möglich. Da wir dieses Zubehör nicht getestet haben, können wir diesen Wert nicht bestätigten. Allerdings gehen wir bei optimaler Sonneneinstrahlung hier von eher 200-250 Watt aus, was immer noch einem sehr guten Wert entsprechen würde. Wer also einen längeren (autarken) Camping-Trip plant, ist hiermit gut beraten.

So schnell ist der Akku leer – Der Alltagstest mit der R600 Powerstation

Neben allen technischen Daten ist der Einsatz im Alltag wohl die wichtigste Disziplin für einen mobilen Akku. Die ALLPOWERS R600 bietet hier insgesamt eine Kapazität von 299 Wattstunden. Damit sind verschiedene Szenarien denkbar. Durch den Wandlungsverlust können Laufzeiten leider auch nicht vorher korrekt ausgerechnet werden. Wer beispielsweise einen Fernseher oder eine Musikbox mit einer Leistungsaufnahme von circa 100 Watt betreibt, kann nicht etwa mit drei Stunden Laufzeit rechnen.

Durch den Wandlungsverlust sind hier eher 2 – 2,5 Stunden realistischer. In unserem Test haben wir das mit einer JBL Partybox 1000 getestet. Diese besitzt bei halber Lautstärke einen Strombedarf von 80 – 120 Watt je nach Song. Nach circa 2 Stunden und 20 Minuten war die R600 leer.

JBL Partybox 1000 wird an einer ALLPOWERS R600 Powerstation betrieben
Die JBL Partybox 1000 hält ca. 2-2,5 Stunden lang durch
ALLPOWERS Akku laedt ein MacBook und Tablet wieder auf
Smartphones, Tablets und Laptops lassen sich problemlos mehrfach an der R600 aufladen

Neben diesen etwas stromhungrigeren Geräten, gibt es natürlich noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Ein kompakter Autokühlschrank kann beispielsweise 5-6 Stunden betrieben werden, ein 30 Watt Licht hält immerhin 7-8 Stunden lang durch. Laptops und Smartphones können an der R600 Powerstation gleich mehrfach aufgeladen werden. Somit ist die Powerstation gerade beim Camping für kleinere Geräte wie Lüfter, Smartphones oder LED-Beleuchtung perfekt geeignet.

Wer größere Arbeits- oder Heizgeräte daran anschließen möchte, sollte sich nach einem anderen Modell umsehen. Kurze Spitzenleistungen sind natürlich möglich. Wir haben einen Winkelschleifer mit einer Leistung von circa 500 Watt problemlos an der ALLPOWERS R600 betreiben können. Dabei sinkt die verbleibende Betriebsdauer der Powerstation jedoch rapide ab.

Winkelschleifer und Baustrahler Lampe werden an einer Powerstation betrieben

Heizluefter ist an einer Powerstation angeschlossen
Ein Heizlüfter kann leider nur mit der Ventilator-Funktion am R600 betrieben werden

Verlaengerungskabel an einer mobilen Powerstation

Neben dem Outdoor- und Campingeinsatz kann der mobile Akku natürlich auch in den eigenen vier Wänden zum Einsatz kommen. Gerade in Gegenden mit häufigeren Stromausfällen, bietet die R600 eine weitere nützliche Funktion. Innerhalb von 10 Millisekunden springt der Akku an, um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu gewährleisten, Stichwort USV. Gerade bei empfindlicheren Geräten wie Servern oder NAS-Systemen kann dadurch dem Datenverlust vorgebeugt werden.

Aber auch der Fortbetrieb eines Kühl- oder Gefrierschranks ist mit der R600 für einen gewissen Zeitraum möglich. Wer etwas außerhalb eine Gartenhütte ohne Stromversorgung hat, könnte ebenfalls von der ALLPOWERS R600 profitieren. In Kombination mit einem Solarmodul lässt sich vergleichsweise simpel eine Grundversorgung an Strom gewährleisten.

E Scooter elektrischer Roller wird an einem mobilen Akku geladen
E-Scooter oder E-Bike alle? Kein Problem!

ALLPOWERS Akku steht auf einem beleuchteten Tisch

Die aktuelle Leistungsaufnahme- und Abgabe wird live auf dem vorderseitig verbauten Display angezeigt. Zudem wird die verbleibende Restlaufzeit in Tagen, Stunden oder Minuten angegeben. Diese ist jedoch teils sehr ungenau. Wie viele andere Hersteller bietet auch ALLPOWERS eine passende App zur Steuerung und Überwachung der Powerstation an. Wir haben die App ebenfalls getestet, leider ist hier noch Luft nach oben. Die Einrichtung erfolgte schnell, unkompliziert und die Erstellung eines Accounts ist ebenfalls nicht notwendig.

In der App sind alle Live-Daten zu sehen, jedoch nur wenn man sich in Bluetooth-Reichweite befindet. Zudem können die Verschiedenen Ladeports ein- und ausgeschaltet werden. Das funktionierte leider nicht immer zuverlässig. Daher können wir die App nicht vollständig weiterempfehlen und eher als nettes kostenfreies Add-On betrachten.

iPhone mit ALLPOWERS Webseite auf einer kabellosen Powerstation
Auf der Oberseite können Qi-fähige Smartphones mit bis zu 15 Watt geladen werden

Powerstation mit Tragegriff steht in der Natur

Licht und Schatten: Unser Fazit mit Vor- und Nachteilen des mobilen Powerakkus

Abschließend möchten wir noch auf ein paar Kritikpunkte eingehen, welche wir in unserem Test feststellen konnten. Angefangen damit, dass die Powerstation leer geliefert wurde, allerdings könnte es sich dabei auch um einen Einzelfall handeln. Des Weiteren ist die eben genannte App-Steuerng in ihrer Zuverlässigkeit noch ausbaufähig. Ebenso wie die Anzeige der verbleibenden Nutzungsdauer, diese variiert teils stark, obwohl die Leistungsaufnahme währenddessen gleichbleibend ist.

Als letztes kleines Manko möchten wir noch den Lüfter anführen. Dieser springt teils willkürlich an und ist ebenfalls nicht besonders leise. Im selben Raum sollte die ALLPOWERS R600 also nicht aufgestellt werden, insofern man neben dem Gerät schlafen oder arbeiten möchte.

Mobiler Powerakku fuer Notfaelle im Freien
Die Abluft kommt seitlich aus den grünen Lüftungsgittern

R600 Akkustation steht auf Beton vor einer Holzschicht

Vor- und Nachteile im Überblick
Pro Contra
preisgünstig App-Steuerung unzuverlässig
kompakt & leicht Lüftergeräusch
Anschlussvielfalt Anzeige Restkapzität ungenau
Leistung
5 Jahre Garantie

Ansonsten sind wir wirklich sehr zufrieden mit dem Gerät. Für einen Preis von knapp 300 Euro bietet die ALLPOWERS R600 eine wirklich solide Leistung und ausreichend Anschlüsse. Gerade für den Einstieg und für den mobilen Einsatz eignet sich der mobile Akku daher hervorragend. Das geringe Gewicht gepaart mit den kompakten Abmessungen und dem Tragegriff, sorgen für eine hohe Flexibilität und Portabilität. Wer noch eine günstige und kleine Powerstation sucht und mit den oben genannten Kritikpunkten umgehen kann, ist mit der R600 in jedem Fall gut beraten.


ALLPOWERS R600 kaufen


Aktuell gibt es 30 % Rabatt auf der Herstellerwebseite

Gutscheincode: 2GR30


ALLPOWERS R600 mobile Akkustation steht auf Steinen und Kies

4.8/5 - (5 Bewertungen)
* als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen, die durch den Klick auf gekennzeichnete Links (bezahlter Link) stattfinden.
Avatar-Foto

Lucas Klemp

Hey, mein Name ist Lucas und ich bin seit 2018 Teil des Gadget-Rausch Teams. Meine Leidenschaft sind vor allem Technik-Gadgets, insbesondere den Bereich Smart Home und alles rund um Apple finde ich dabei besonders spannend.

Alle Beiträge ansehen von Lucas Klemp →

Ein Gedanke zu “ALLPOWERS R600 Test: Kompakte Powerstation mit vielen Möglichkeiten

  1. Habe 3 Geräte von Allpowers R600…Habe nur Ärger. Bei laufendem Gebrauch gibt es mit der Kalibrierung von Akku und Display Probleme. Gerät wurde schon Mal ersetzt. Ich rate vom Kauf ab. Bei minus temp. spinnen die Akkus total bei Laden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert