I LOCK IT+: Nachfolgemodell des smarten Fahrradschlosses im Test

Es ist schon über ein Jahr her, dass wir mit I LOCK IT ein Produkt aus der Kategorie der Fahrrad Gadgets getestet haben. Das Konzept hinter dem Rahmenschloss konnte damals überzeugen, die Umsetzung war aber von verschiedenen Problemen geplagt. Der nun vorgestellte Nachfolger, I LOCK IT+, soll viele ebendieser Probleme beheben – wie erfolgreich das funktioniert, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

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Intelligentes Rahmenschloss – so funktioniert’s!

I LOCK IT+ ist die Weiterentwicklung des via Kickstarter finanzierten Vorgängermodells, das schon zum Zeitpunkt der Crowdfunding-Kampagne Thema auf diesem Blog war. Bei I LOCK IT handelt es sich grundsätzlich um eine automatisierte Variante eines Rahmenschlosses. Solche Schlösser ermöglichen das schnelle und unkomplizierte Auf-und Abschließen des Fahrrads, können jedoch üblicherweise nicht mit der Sicherheitsstufe der meisten eigenständigen Fahrradschlösser mithalten: Nur ein kleiner Sperrbolzen wird zwischen die Speichen des Hinterrades  geschoben und blockiert somit eine unbefugte Weiterfahrt.

I LOCK IT beruht auf ebendiesem Prinzip, wird jedoch nicht manuell bedient, sondern funktioniert automatisiert – mithilfe der zugehörigen App lässt sich das Schloss öffnen, schließen und auch konfigurieren. Konfigurierbar ist unter anderem das automatische (Ent-) Sperren basierend auf der Entfernung des Smartphones zum Fahrradschloss sowie der laute Warnton, der bei unautorisierter Bewegung des Fahrrads im gesperrten Zustand erklingt. Dies alles hat das Ziel, eine einfache, aber dennoch funktionale Fahrradsicherung zu ermöglichen.

I LOCK IT+: Weiterentwicklung von I LOCK IT

In unserem Test vom vergangenen Jahr mussten wir insbesondere drei Punkte bemängeln:

  1. Die Speichen, die bei einem Hinterrad nun einmal vorhanden sind, haben Probleme verursacht, weil sie sich während des Schließvorgangs immer mal wieder im Weg befanden.
  2. Die Bluetooth-Verbindung. Damals war neben dem Schloss auch die zugehörige App frisch entwickelt und die Bluetooth-Verbindung verhielt sich noch recht instabil.
  3. Die Zuverlässigkeit. Die Diebstahl-Sicherung hat in unserem damaligen Test selten funktioniert und oft auch falsch ausgelöst, sodass wir sie am Ende ganz deaktivieren mussten, um nicht mitten in der Nacht die gesamte Nachbarschaft aufzuwecken.

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Alle diese drei Probleme wurden nun mehr oder minder erfolgreich angegangen:

  • Die Bluetooth-Verbindung wurde über softwareseitige Anpassungen im letzten Jahr kontinuierlich verbessert, sodass bei zwar gleichbleibend geringer Reichweite mittlerweile zumindest das zügige Wiederverbinden bei Annäherung an das Schloss sehr gut funktioniert. Die neu entwickelte App für die Apple Watch beschleunigt außerdem das manuelle Sperren und Entsperren; möglich ist dies wohl nur dank der mittlerweile sehr stabilen Bluetooth-Konnektivität.
  • Das Speichenproblem wurde mit I LOCK IT+ hardwaretechnisch angegangen: Mit einem „dynamischen Speichen-Ausweichsystem“ soll das Schloss ganz natürlich potentiell im Wege stehenden Speichen ausweichen. Im Alltagstest funktioniert das leider nicht immer so wie erwartet: Meistens detektiert das System das Auflaufen auf eine Speiche zwar einwandfrei und weicht dann auch seitlich aus, manchmal funktioniert dieser Mechanismus aus unerfindlichen Gründen aber leider nicht. Ganz aus der Welt ist das Speichen-Problem somit nicht, es sei denn, das System ließe sich noch über ein nachträgliches Softwareupdate optimieren.
  • Auch die Zuverlässigkeit des Alarm-Systems ist ein Thema der Neuauflage I LOCK IT+: Dreidimensional arbeitende Bewegungssensoren sollen Fehlalarme verhindern und im Zweifelsfall zunächst einen leiseren Voralarm auslösen. Das funktioniert zwar recht gut, ist aber leider immer noch viel zu wenig konfigurierbar. Mir persönlich wäre es zum Beispiel lieber, wenn ein lauter Alarm erst dann ausgelöst würde, wenn das Fahrrad 5m weggetragen worden wäre. An hochfrequentierten Fahrradstellplätzen kommt es nämlich durchaus vor, dass das Fahrrad ohne kriminelle Energie ein paar Centimeter verschoben wird. Ein Alarm in solchen Fällen ist schlicht lästig für alle Beteiligten.

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I LOCK IT+ mit softwareseitigem Verbesserungspotential

Die oben genannten Probleme haben alle eins gemein: Es besteht Hoffnung auf softwareseitige Besserung. Auch weitere Probleme lassen sich primär softwaretechnisch lösen: Das mit I LOCK IT+ neu eingeführte Logbuch sieht optisch ob der fehlenden iPhone X-Anpassung ziemlich rabiat aus, die Menüführung bei mehreren aktiven Schlössern ist etwas verwirrend und der doch recht laute Warnton vor dem automatischen Sperren könnte doch bitte in seiner Lautstärke konfigurierbar sein. Angesichts der letztjährigen stetigen Weiterentwicklung der Software ist aber auch weiterhin mit kontinuierlichen Verbesserungen zu rechnen.

Nichtsdestotrotz bleibt das Fazit des Tests vorerst aber dasselbe wie beim Vorgängermodell: Für Gadget-affine Nutzer, die die weiterhin bestehenden kleinen Probleme in Kauf nehmen, ist I LOCK IT+ gegenüber herkömmlichen Rahmenschlössern deutlich einfacher, komfortabler und sicherer. Wer aber erwartet, sich um die Sicherung seines Fahrrads nach Installation des  149 Euro teuren I LOCK ITnunmehr keine Gedanken mehr machen zu müssen, wird enttäuscht werden.


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2 Gedanken zu “I LOCK IT+: Nachfolgemodell des smarten Fahrradschlosses im Test

  1. Hallo.
    Was mich ein wenig nachdenklich stimmt ist die Angabe der Aussentemperaturen die für das Schloss vorgegeben ist. -20Grad und nur 40Grad Plus. Wenn ich mir vorstelle das ich das Bike im Sommer in praller Sonne angeschlossen habe sind 40Grad nichts. Was ist dann mit der Technik? Ja,vielleicht hat es ja einer mal ausprobiert und schreib mal was zu diesem Einwand. Gruß Leute

  2. Guter Test des iLockIt+ mit zwei Fragezeichen:

    > der Testzeitpunkt ist nicht sichtbar – ein entsprechendes Datum sollte auf jedem Test sichtbar sein.
    > kein Wort darüber, ob Firmware Updates möglich sind

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