Bisher habe ich meine Eingabegeräte fast ausschließlich von Logitech genutzt und den Namen Lofree zwar schon ein paar Mal gelesen, unter anderem in einem unserer älteren Artikel „Schreiben wie früher“. Dabei ist Lofree als Marke gar nicht so klein, wie ich dachte: Lofree hat sich in den letzten Jahren einen Namen in der Szene der mechanischen Low-Profile-Tastaturen gemacht. Ihr Motto ist, den Arbeitsplatz optisch wie haptisch aufzuwerten – mit besonderen Materialien, eigenständigem Design und dem Fokus auf ein angenehmes Schreibgefühl.
Für meinen Test habe ich gleich drei Modelle ausprobiert: die Lofree Flow Lite mit 84 Tasten im deutschen QWERTZ-Layout, die Lofree Flow 2 mit 100 Tasten im Space-Grey-Look sowie die klassische Lofree Flow in Weiß, ebenfalls mit 100 Tasten. Alle drei bewegen sich im Premium-Bereich und sollen Design mit Alltagstauglichkeit verbinden.
Lofree Flow Lite – kompakt, handlich und einsteigerfreundlich
Mein Einstieg war die Flow Lite – die kleinste der drei Tastaturen. Sie ist mit 84 Tasten angenehm kompakt, was sie ideal für kleinere Schreibtische oder mobiles Arbeiten macht. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff. Das fühlt sich zwar nicht ganz so edel an wie Aluminium, wirkt aber trotzdem stabil und sauber verarbeitet. Dennoch könnte man für den Preis von circa 119 Euro Aluminium erwarten, da die anderen Modelle dies teilweise für einen günstigeren UVP bieten.
Beim ersten Tippen war ich überrascht, wie satt und angenehm der Sound ist. Nicht zu laut, nicht zu dumpf – eher ein volles, rundes Tippgeräusch, das Spaß macht. Besonders gut gefällt mir das Lautstärke-Rad oben rechts, das beim Arbeiten leicht zugänglich ist. Der Wechsel zwischen Bluetooth, Kabel oder 2,4-GHz-Verbindung erfolgt über einen Schalter auf der Rückseite. Dieser wirkt ein wenig einfach und klapprig, erfüllt aber seinen Zweck. Praktisch: den kleinen Funk-Dongle kann man hinten im Gehäuse verstauen – ein Detail, das ich im Alltag wirklich schätze, gerade wenn man die Tastatur doch mal von A nach B bewegt.
Einziger Knackpunkt: Im Lieferumfang liegt nur ein USB-A-auf-USB-C-Kabel bei. Gerade, wenn man wie ich fast nur noch Geräte mit USB-C hat, wäre ein universelleres Kabel sinnvoll gewesen. Zudem benutzt man Tastaturen in der Regel viele Jahre, sodass dieser Punkt dadurch nochmal mehr zum Tragen kommt.

Anpassen lässt sich die Flow Lite über eine Software bzw. Weboberfläche. Damit kann man Tasten neu belegen oder Makros erstellen. Das klappt, aber nicht ganz so reibungslos wie bei Logitech. Außerdem wird hier nur eine Windows-Software angeboten, nicht aber eine Variante für MacOS. Insgesamt bietet die Flow Lite für mich aber ein gutes Gesamtpaket mit einem etwas hohen Preisschild. Die Tastatur ist klein, handlich und ideal als Einstieg in die Welt der Low-Profile-Keyboards. Wer weniger Wert auf Produktivität und mehr auf Schreibgefühl legt, ist hier an der richtigen Stelle. Preislich liegt das Modell je nach Angebot bei circa 119 Euro.
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Lofree Flow 2 – edler Alublock mit Touch-Leiste
Deutlich schwerer, edler und massiver wirkt die Flow 2. Hier hat Lofree einen Block aus Aluminium gefräst, der nicht nur stabil in der Hand liegt, sondern auch auf dem Schreibtisch richtig etwas hermacht. Das Space-Grey-Finish sieht sehr hochwertig aus und bietet eine minimalistische Optik.
Besonderes Highlight ist die Touch-Leiste an der rechten Seite. Damit lässt sich per Wischbewegung die Lautstärke oder die Helligkeit steuern. Anfangs war ich skeptisch, aber nach kurzer Eingewöhnung ist das durchaus praktisch, wenn man schnell und leise etwas nachregeln will.
Das Tippgefühl ist etwas „heller“ und knackiger als bei der Lite-Version. Für meinen Geschmack noch präziser, gerade beim schnellen Schreiben. Außerdem hat die Flow 2 einen Ziffernblock. Wer viel mit Zahlen arbeitet, weiß, wie sehr das die Produktivität steigert.
Auch die Anpassungsmöglichkeiten sind hier umfangreicher. Die Flow 2 ist VIA-kompatibel, wodurch man wirklich tief ins Layout eingreifen kann. Tasten austauschen oder neu belegen geht damit sehr komfortabel. Insgesamt empfand ich das Tippen auf der Flow Lite 84 gerade durch die leicht andere Geräuschkulisse etwas angenehmer, das mag aber Geschmacksache sein.
Etwas schade fand ich, dass auch hier nur ein einfaches USB-A-auf-USB-C-Kabel beilag. Bei einem Premium-Gerät hätte ich ein „moderneres“ Kabel-Set erwartet. Wobei man sagen muss, dass die beiliegenden Kabel durch die geflochtene Ummantelung durchaus hochwertig sind. Abgesehen davon war mein Eindruck positiv: Die Flow 2 ist optisch wie funktional ein echtes Highlight für den Schreibtisch. Preislich liegt die Tastatur bei umgerechnet circa 105 Euro. Die Lofree Flow 2 ist aus einem Kickstarter-Projekt entstanden, alle Informationen und Updates rund um die Auslieferung sind im herstellereigenen Webshop bei der Lofree Flow 2 zu finden.
Lofree Flow – die elegante Weiße mit RGB-Sidelights
Das dritte Modell, die Lofree Flow in Weiß, spielt ebenfalls in der 100-Tasten-Liga. Auch hier besteht das Gehäuse aus Aluminium, wodurch die Tastatur ein ordentliches Gewicht mitbringt. Besonders gefallen haben mir die kupferfarbenen Akzente, die der Tastatur einen schicken Retro-Touch geben. Optisch sieht das Modell wie der große Bruder der Lofree Flow Lite aus.
Ein Hingucker sind die seitlichen RGB-Sidelights, die den Schreibtisch dezent von unten beleuchten. Farblich anpassbar, schaffen sie abends eine wirklich angenehme Atmosphäre, aber durchaus auch zulasten der Akkulaufzeit. Das Tippgeräusch liegt für mein Empfinden zwischen Lite und Flow 2 – klar hörbar, aber keineswegs störend.

Leider gibt es bei der Lofree Flow keinen Dongle im Lieferumfang, sondern nur ein USB-C-Kabel. Das heißt: Wer 2,4-GHz nutzen will, muss prüfen, ob er den Adapter separat benötigt. Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit bis zu 40 Stunden angegeben. In meinem Alltag lag sie je nach genutztem Licht ein paar Stunden darunter, aber noch völlig im Rahmen. Praktisch ist, dass in Windows der Akkustand prozentgenau angezeigt wird.
Was mir hier auffiel: Die weiße Oberfläche sieht auf dem Schreibtisch fantastisch aus, ist aber empfindlicher. Schon nach kurzer Zeit können kleine Flecken sichtbar werden – regelmäßiges Reinigen ist also Pflicht. Alles in allem ist die Flow in Weiß eine sehr elegante Tastatur mit tollem Tippgefühl und ein echter Blickfang – aber eben auch ein Modell, das etwas mehr Pflege verlangt. Schwarz wiederum lässt Staub sichtbarer werden. Wer Interesse hat, findet die Lofree Flow im Hersteller-Shop für umgerechnet circa 85 Euro. Damit ist das Modell die günstige Variante der drei Tastaturen und somit auch mein Favorit in puncto Preis-Leistung.
Fazit – mein Eindruck nach drei Modellen
Alle drei Lofree-Modelle haben mich positiv überrascht. Ich hatte die Marke vorher kaum beachtet, doch nach meinem Test muss ich sagen: Verarbeitung, Haptik und Tippgefühl sind auf einem hohen Niveau.
Für mich persönlich bietet die Lofree Flow das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie besitzt ein volles Tastenlayout inklusive Nummernblock, ein hochwertiges Alu-Gehäuse, Zusatzfeatures wie das RGB-Licht und ein super Low-Profile-Keyboard-Schreibgefühl. Wer wirklich täglich viele Stunden schreibt oder mit Excel arbeitet, sollte auf jeden Fall zu einem Modell mit Ziffernblock greifen – also Flow 2 oder Flow 100. Für den teilweise mobilen Einsatz würde ich eher zur Flow Lite greifen, nicht zuletzt auch wegen Größe und Gewicht.
Wer etwas Edleres möchte, ist mit der Flow 2 in Space Grey bestens bedient – vor allem dank der praktischen Touch-Leiste. Bleibt noch die Software und Tastenbelegung: Hier hat Logitech für mich aktuell die Nase vorn. Einrichtung, Verbindung und Keymapping wirken dort runder. Bei Lofree klappt es zwar auch, aber es ist nicht ganz so intuitiv. Das kann sich mit Updates natürlich verbessern.
Modell | Stärken | Schwächen |
Flow Lite | Kompakt und handlich, gutes Tippgeräusch, günstiger Preis, praktisches Lautstärkerad, Dongle verstaubar | Kunststoff statt Alu, nur einfaches USB-A-auf-USB-C-Kabel, Software etwas rudimentär |
Flow 2 | Massiver Alu-Block, sehr hochwertig, Touch-Leiste praktisch, präzises Tippgefühl, Nummernblock für Produktivität, VIA-kompatibel | Schwerer, teurer, Kabelausstattung mager, Touch-Leiste Geschmackssache |
Flow | Elegantes Design mit Kupferakzenten, RGB-Sidelights für Atmosphäre, wertige Haptik, klares Tippgeräusch | Weiß wird schnell schmutzig, kein Dongle im Lieferumfang, reale Akkulaufzeit etwas kürzer als Herstellerangabe |
Unterm Strich kann ich sagen: Alle drei Tastaturen haben ein tolles Schreibgefühl, eine hochwertige Haptik und sind echte Hingucker auf dem Schreibtisch. Für mich war es der erste Kontakt mit Lofree – und sicher nicht der letzte. Ob die jeweils vom Hersteller aufgerufenen Preise gerechtfertigt sind, muss jeder für sich entscheiden.