Vor dem Test des Aiper Scuba X1 Pro Max hatte ich noch nie einen Poolroboter im Einsatz. Umso spannender war es für mich zu erleben, wie sich ein modernes, voll ausgestattetes Gerät in der Praxis schlägt. Getestet habe ich ihn in einem 3 × 6 m Pool – kein riesiges Schwimmbecken, aber mit einigen Besonderheiten: mehrere Stufen und eine relativ hohe oberste Treppenstufe. Diese Gegebenheiten boten ideale Bedingungen, um herauszufinden, wie flexibel und gründlich der X1 Pro Max arbeitet.
Mein Anspruch war klar: Er soll den Pool komplett reinigen – Boden, Wände, Stufen, Wasserlinie und am besten auch die Wasseroberfläche. Außerdem wollte ich herausfinden, wie einfach die Bedienung ist, ob die App tatsächlich einen Mehrwert bietet und wie lange der Akku in der Praxis durchhält. Laut Herstellerseite bringt er dafür modernste Technik mit: Neun bürstenlose Motoren, eine Saugleistung von bis zu 8 500 GPH (ca. 32 000 l/h) und ein Dual-Filtersystem mit einem 180 µm Grobfilter plus einem ultra-feinen 3 µm MicroMesh™-Filter.
Um sich das mit der Saugleistung besser vorstellen zu können:
- Badewanne: Eine Standardbadewanne fasst etwa 150 Liter. 32 000 L/h bedeutet, du könntest über 210 Badewannen pro Stunde füllen – also etwa eine alle 17 Sekunden.
- Feuerwehrschlauch: Ein B-Schlauch der Feuerwehr fördert ca. 400–800 L/min (24 000–48 000 L/h). Dein Wert liegt also im unteren Bereich eines kräftig betriebenen Feuerwehrschlauchs.
Erste Eindrücke zum AIPER Scuba X1 Pro Max
Beim Auspacken fiel mir als Erstes das Gewicht auf. Mit rund 15 kg ist der Aiper Scuba X1 Pro Max ziemlich schwer, für jemanden, der sonst nur Saugroboter von A nach B trägt, wenn sie sich mal wieder festgefahren haben. Das macht ihn nicht unbedingt leichter zu handhaben, sorgt aber gleichzeitig für den Eindruck von Stabilität und Qualität. Schon das Gehäuse vermittelt Wertigkeit: Die Materialien wirken hochwertig, nichts knarzt oder klappert, und die Oberflächen sind glatt, robust und sauber verarbeitet. Die Design-Details sind super gelungen. Das Design ist aus meiner Sicht eine 10 von 10 – so muss ein moderner Poolroboter aussehen!
Die Abmessungen liegen bei ca. 50 × 42,8 × 29,8 cm (L×B×H). Die Bauhöhe ist damit etwas größer als bei vielen Konkurrenzmodellen, was sich in meinem Fall auf die Stufenreinigung auswirkt – er kann die oberste Stufe des Test-Pools nicht erreichen, weil sie zu nah an der Wasseroberfläche ist. Das ist keine Schwäche des Geräts an sich, sondern eine konstruktionsbedingte Einschränkung in Kombination mit dem Pooldesign.
Einrichtung und Bedienung – einfach, oder nicht?
Die Inbetriebnahme verlief schnell und unkompliziert. Der Roboter ist größtenteils vormontiert, nur wenige Handgriffe sind nötig, um ihn einsatzbereit zu machen wie bspw. das Aufbauen der Ladestation oder das Abziehen der Folien am Gerät selbst. Laut Hersteller nutzt der X1 Pro Max modernste Navigations- und Sensortechnik: OmniSense+™ 2.0 mit 40 Ultraschallsensoren sowie die FlexiPath™ 2.0 Adaptive Routenplanung. Diese Systeme erfassen den Pool, erkennen Hindernisse, planen den effizientesten Fahrweg und sorgen dafür, dass kein Bereich ausgelassen wird.
Die App-Installation funktionierte problemlos. Innerhalb weniger Sekunden war der Roboter mit meinem Smartphone verbunden – erst nur via Bluetooth, später via Wifi (wobei es erst nicht geklappt hatte, was ich aber auf meine instabile Wlan Verbindung schieben würde). Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich gestaltet, mit klarer Menüstruktur. Man kann Reinigungspläne anlegen, zwischen Modi wechseln (Eco, Max, Auto), den Akkustand einsehen und Firmware-Updates drahtlos aufspielen. Ein nettes Detail: Der Roboter unterstützt OTA-Updates („Over-the-Air“) – neue Funktionen oder Optimierungen lassen sich so jederzeit einspielen.
Trotz der sehr guten App ist sie im Alltag nicht zwingend nötig. Die wichtigsten Befehle – Start, Stopp, Moduswechsel – lassen sich direkt am Gerät eingeben. Gerade wer den Roboter nur ab und zu einsetzt, kann auf die App komplett verzichten. Einschalten, Modus wählen, ab ins Wasser. Die Knöpfe auf dem Kopf sind intuitiv wählbar.
Reinigungsleistung – Boden
Hier spielt der X1 Pro Max eine seiner größten Stärken aus. Die neun bürstenlosen Motoren sorgen in Verbindung mit der hohen Saugleistung dafür, dass sowohl grobe als auch feine Partikel aufgenommen werden. Das Dual-Filtersystem trennt dabei gröberen Schmutz (Blätter, Insekten) vom Feinstaub (Sand, Pollen). Das hat hervorragend gut funktioniert in meinem Test.
Während meiner Testläufe fuhr der Roboter nicht wahllos, sondern folgte klar erkennbaren Bahnen. Die FlexiPath™ 2.0 Navigation arbeitet präzise und vermeidet doppelte Wege. Selbst nach einem stürmischen Tag, an dem viele Blätter und Staubpartikel ins Wasser gelangt waren, war der Boden nach einem Durchgang komplett sauber und der Schmutzbehälter gefüllt.
Der Schmutzbehälter ließ sich leicht entnehmen und ausspülen. Auffällig war, dass der MicroMesh™-Filter selbst feinsten Sand eingefangen hatte – etwas, das viele günstigere Roboter schlicht durch ihre Filter lassen wie meine Recherche im Internet ergeben hat.
Reinigungsleistung – Wände und Wasserlinie
Nicht alle Poolroboter schaffen den Aufstieg an der Wand – der X1 Pro Max schon, sogar ganz entspannt. Die TVC-Engine, inspiriert von Flugzeugsteuerungen, gibt ihm die nötige Wendigkeit und Haftung, um senkrechte Wände sicher zu erklimmen. Er fährt bis knapp über die Wasserlinie und reinigt diese gründlich. Das sah auch wirklich beeindruckend aus.
Gerade an der Wasserlinie setzen sich oft Ablagerungen ab – Schmutzränder, die nicht nur unschön aussehen, sondern sich auch mit der Zeit festsetzen können. Nach einigen Einsätzen war dieser Bereich bei mir sichtbar sauberer.
Stufenreinigung – so hat der X1 Pro Max die Poolstufen gereinigt
Im mittleren und unteren Stufenbereich arbeitet der Roboter zuverlässig. Er erkennt Kanten, passt seine Fahrweise an und reinigt gründlich. Die oberste Stufe bleibt bei mir aufgrund der Bauhöhe unberührt – er ragt dort zu weit aus dem Wasser, was die Haftung reduziert. Laut Hersteller erkennt der X1 Pro Max Stufen und höhere Plattformen dank seiner Ultraschallsensoren frühzeitig, was Kollisionen oder ein Festfahren verhindert. Den Eindruck hatte ich während des Tests auch; das hat gut funktioniert.
Reinigung der Wasseroberfläche
Das ist für mich eine echte Besonderheit: Der Aiper Scuba X1 Pro Max kann nicht nur den Boden und die Wände, sondern auch die Wasseroberfläche reinigen. Im entsprechenden Modus fährt er knapp unter der Wasseroberfläche und saugt Blätter, Insekten und Pollen ein. Er treibt dann gemütlich vor sich hin und fährt aber kontrolliert am Rand des Beckens entlang.
Die Akkulaufzeit für diesen Modus liegt laut Hersteller bei bis zu 10 Stunden – in der Praxis habe ich ihn nie so lange laufen lassen, aber selbst nach mehreren Stunden im Oberflächenmodus zeigte der Akku noch reichlich Reserve – und das Wichtigste: Die Wasseroberfläche war sauber. Gerade in der Pollensaison oder nach windigen Tagen ist das eine enorme Arbeitserleichterung, da die Oberfläche sonst oft nur mit einem Kescher sauber zu halten wäre.
Akkulaufzeit im Test!
Die offizielle Angabe von bis zu 5 Stunden für die Bodenreinigung kann ich bestätigen – im Eco-Modus kommt er sogar noch etwas länger durch. Im 3 × 6 m Test-Pool reicht eine Akkuladung locker für zwei vollständige Reinigungen, manchmal sogar drei, wenn man nur Boden und Wände wählt.
Das kabellose Wireless Charging Dock macht das Aufladen angenehm einfach. Der Roboter fährt nach der Arbeit automatisch an die Wasseroberfläche (HomeComingDock™-Funktion), wo er leicht entnommen werden kann. Das vollständige Aufladen dauert nur wenige Stunden. Alles wirklich sehr angenehm und fortschrittlich. Das Gewicht merkt man beim Herausheben jedes Mal, aber dank der Smart-Docking-Funktion muss man nicht ins Wasser greifen oder den Roboter umständlich aus einer Ecke angeln. Er drückt sich dabei mit zwei Wasserfontänen gegen den Beckenrand.
Den mitgelieferten Haken musste ich nicht einmal im Test verwenden. Wahrscheinlich aber sinnvoll, falls der Roboter sich uner Wasser aufhängt oder der Akku leer ist, bevor man ihn am Beckenrand entnehmen kann.
Wartung und Reinigung des Aiper-Poolroboters
Der Schmutzbehälter ist mit einem Handgriff entnehmbar, Filter lassen sich schnell unter fließendem Wasser reinigen. Die robuste Bauweise wirkt langlebig – es gibt keine filigranen Plastikclips, die leicht brechen könnten. Besonders praktisch: Die Wände des Filterkorbs kann man herausnehmen, um alles noch besser reinigen zu können.
Übrigens lässt sich der Roboter dank des stabilen Tragegriffs hervorragend greifen – stets mit dem beruhigenden Gefühl, dass hier nichts wackelt oder gar brechen könnte. Selbst das Herausheben aus dem Wasser gestaltet sich dadurch angenehm komfortabel, auch wenn das Gerät mit seinem Gewicht durchaus beeindruckt.
Meine fünf Highlights
- Komplettreinigung in allen Ebenen – Boden, Wände, Wasserlinie und Oberfläche.
- Enorme Saugleistung & Dual-Filter – 32 000 l/h, Grob- & MicroMesh™-Filter (3 µm).
- Adaptive Navigation – FlexiPath™ 2.0 & OmniSense+™ 2.0 mit 40 Ultraschallsensoren.
- Sehr lange Akkulaufzeit – bis zu 5 h (Boden) bzw. 10 h (Oberfläche).
- Komfortfeatures – Wireless Charging Dock, HomeComingDock™ und OTA-Updates.
Gesamtfazit zum Aiper Scuba X1 Pro Max
Der Aiper Scuba X1 Pro Max ist kein günstiger Einsteigerroboter, sondern ein High-End-Gerät für Nutzer, die Wert auf Leistung, Funktionsvielfalt und Langlebigkeit legen. Er reinigt zuverlässig Boden, Wände, Stufen (mit Ausnahme sehr flacher oberer Stufen) und sogar die Oberfläche. Seine Technik – von den 40 Ultraschallsensoren über das Dual-Filtersystem bis zur drahtlosen Ladebasis – sorgt für eine durchdachte, bequeme Nutzung.
Die beiden größten Punkte, die man beachten sollte: das Gewicht (rund 15 kg) und die Bauhöhe, die in bestimmten Pools den Zugang zur obersten Stufe verhindert. Für den Testpool ist er dennoch nahezu perfekt und reduziert den manuellen Reinigungsaufwand auf ein Minimum. Für 1.999 EUR ist der Aiper X1 Pro Max erhältlich.
AIPER X1 Pro Max kaufen
Pro |
Kontra |
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Reinigt Boden, Wände, Wasserlinie und Oberfläche gründlich |
Mit rund 15 kg relativ schwer |
Sehr hohe Saugleistung (32 000 l/h) und Dual-Filter (bis 3 µm) |
Bauhöhe verhindert Reinigung sehr flacher oberer Stufen |
Präzise Navigation dank FlexiPath™ 2.0 & OmniSense+™ 2.0 |
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Lange Akkulaufzeit (bis 5 h Boden / 10 h Oberfläche) |
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Komfortfunktionen wie Wireless Charging Dock & HomeComingDock™ |
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Hochwertige, robuste Verarbeitung |