Reolink Altas Test – perfektes Gesamtpaket? Ich sag’s euch!

Sicherheit im eigenen Zuhause ist für viele Personen ein wichtiges Thema. Ich durfte in den letzten Jahren bereits eine ganze Reihe an Reolink-Kameras testen – einige davon laufen auch heute noch zuverlässig bei mir im Einsatz. Gerade was Bildqualität, Akkulaufzeit und das durchdachte App-System angeht, war ich bisher meist zufrieden. Umso gespannter war ich also auf die neue Reolink Altas, die nicht nur mit einem riesigen Akku und ColorX-Nachtsicht beworben wird, sondern auch Wi-Fi 6, KI-Funktionen und flexible Montageoptionen mitbringt. Doch wie schlägt sich die Kamera im Alltag?

Reolink Altas Kamera mit Antenne auf einer Mauer

Unboxing und erste Eindrücke der Reolink Altas: Solide, aber klobig

Beim Auspacken der Reolink Altas fällt direkt auf: Hier steckt ordentlich Technik drin – im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem Gewicht von 554 Gramm und den Maßen von 126 × 78 × 76 mm gehört die Kamera definitiv zu den schwereren ihrer Art. Das liegt vor allem am verbauten 20.000 mAh Akku, der beeindruckende bis zu 540 Tage Laufzeit bei moderatem Gebrauch ermöglichen soll. Hierzu aber später mehr im Test.

Mit im Karton sind neben der Kamera ein Reolink Solarpanel 2 mit 6W Leistung, das notwendige Montagematerial, ein USB-A-auf-USB-C-Ladekabel sowie eine ausführliche Anleitung. Zusätzlich sind die gewohnten Schrauben und flexiblen Bänder zu Montage an Stangen enthalten. Alles wirkt hochwertig verarbeitet, die Haptik ist gut. Etwas schade finde ich allerdings, dass es die Reolink Altas bislang nur in Weiß gibt. Eine schwarze Variante würde sich für unauffälligere Außenbereiche deutlich besser eignen. Das ist eventuell jedoch auch Geschmacksache.

Reolink Altas mit Lieferumfang
Hand mit mobiler Sichterheitskamera von Reolink

Montage: Flexibel, aber nicht ganz stressfrei

Reolink wirbt mit einer „flexiblen Installation ohne Bohren oder Stromanschluss“, was grundsätzlich auch stimmt. Die Kamera lässt sich sowohl an Wänden als auch an Decken anbringen, das Solarpanel wird mit einer separaten Halterung ausgerichtet. Diese kann wie gewohnt auch mit einem Stoffgurt an Stangen, Dachrinnen, Balken oder anderen länglichen Gegenständen montiert werden. Das kannte ich soweit schon von meinem Test der Reolink Argus 4 Pro. In der Praxis war das allerdings weniger intuitiv als gedacht.

Gerade das genaue Ausrichten der Kamera und des Panels – so, dass beides optimal steht und dennoch fest sitzt – erforderte etwas Geduld und mehrere Anläufe. Hierbei sollte man beachten, dass die Kamera und das Panel vollständig fest auf dem Bolzen angeschraubt sind. Erst dann kann man die Halterung selbst an der Wand etc. montieren, sodass schlussendlich der gewünschte Blickwinkel stimmt – so zumindest meine Empfehlung. Wer eine möglichst einfache Installation sucht, sollte hierfür etwas Zeit einplanen oder bei Bedarf eine zweite Person als Unterstützung mit einplanen, das macht es etwas einfacher.

Kamera ist an der Wand montiert
Die Montage ist nicht ganz einfach, da die Kamera relativ schwer ist
Solarpanel Montage mit Baendern
Das Solarpanel kann unter anderem mit einem Band montiert werden

Bildqualität & Funktionen: Reolink Altas liefert die gewohnte Qualität

Was Bildqualität angeht, hat mich die Reolink Altas absolut überzeugt. Der große 1/1,8″-CMOS-Sensor und die ColorX-Technologie sorgen für ein scharfes 2K-Bild mit natürlichen Farben – auch bei schwachem Licht oder nachts. Die Kamera nutzt dafür integrierte Spotlights, die sich bei Bewegung automatisch aktivieren. Dadurch wird eine helle, farbige Nachtsicht möglich, die im Test sehr gut funktioniert hat. Die Szene wirkt klar ausgeleuchtet, Gesichter und Details bleiben gut erkennbar.

Allerdings: Die farbige Nachtsicht basiert ausschließlich auf diesen LED-Spots. Eine zusätzliche, weniger auffällige Infrarot-Option für diskretere Überwachungsbereiche wäre aus meiner Sicht eine willkommene Ergänzung gewesen – gerade wenn man unbemerkt aufzeichnen möchte.

Spotlight LEDs an der Frontseite
MicroSD und USB C Slot

Auch der Funktionsumfang ist für eine batteriebetriebene Kamera sehr umfangreich. Neben der klassischen Bewegungsaufzeichnung mit PIR-Sensor (bis zu 10 Meter und 100° horizontal) bietet die Reolink Altas eine smarte Objekterkennung – Personen, Fahrzeuge und sogar Tiere werden zuverlässig unterschieden. Das kannte ich soweit schon von vorherigen Modellen. Tatsächlich funktioniert das im Alltag ziemlich gut.

Gerade wenn man sich einen schnellen Überblick über die letzten Aufnahmen der Nacht verschaffen will, kann man beispielsweise nur diese mit Tier- oder Personensymbol anschauen. Teilweise werden auch Regentropfen als Bewegung erkannt, sodass es in regnerischen Nächten auch mal eine Vielzahl an Aufnahmen geben kann. Hier ist eine Erkennung und Unterscheidung der Aufzeichnung viel wert. Die neue Smart-Voraufzeichnung (bis zu 10 Sekunden vor Erkennung) ist im Alltag ebenfalls praktisch, weil sie das Geschehen vollständiger dokumentiert.

Reolink App Screenshot
App Screenshot Reolink Altas Solar 2 Kamera

Besonders gelungen finde ich die Integration ins Reolink-Ökosystem. Mit der kostenlosen App (für iOS, Android, Windows und macOS) lassen sich nicht nur mehrere Kameras zentral verwalten, sondern auch Home Hub oder Smart Home-Systeme wie Google Assistant oder Alexa nutzen. Bei mir lief die Einbindung reibungslos, auch wenn die App selbst optisch noch etwas verbessert werden könnte. Ebenso nützlich: Ihr könnt die Kamera mit weiteren Personen, beispielsweise aus eurem Haushalt, teilen und diesen Zugriff bei Bedarf auch zeitlich begrenzen.

Akkulaufzeit und Konnektivität: Hier liefert die Reolink Altas ab

Ein echtes Highlight ist der 20.000 mAh Akku – laut Reolink sind damit bis zu 540 Tage Laufzeit bei Bewegungserkennung (300 Sekunden Aufnahme pro Tag) möglich. Wer auf Daueraufnahme im niedrigen FPS-Bereich setzt, kommt immerhin noch auf 28 Tage mit einer vollen Ladung. Meine durchschnittlichen Werte aus dem Alltag stellten sich in etwa mit einem Verbrauch von 2 Prozentpunkten des Akkus pro Woche dar. Wenn man hier also hochrechnet, würde die Reolink Altas je nach Menge der Aufzeichnungen durchaus 400 Tage schaffen – also mehr als ein ganzes Jahr!

Solarpanel an einem Dachvorstand
Solarpanel an einer Wand neben einer Solarlampe

Reolink Solarpanel 2 ist einer Stange montiert

Und das Beste: Mit dem mitgelieferten Solarpanel reicht oft schon eine kurze Dauer in der Sonne, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Da ich das Gerät im Frühling/Sommer getestet habe, kann ich leider noch nicht viel über den Winterbetrieb und die Akkulaufzeit sagen. Ich gehe jedoch davon aus, dass die wenigen sonnigen Tage für das Solarpanel ausreichend sind, um die dunkle Jahreszeit bis zum Frühling zu überbrücken, gerade wenn der Akku selbst 400+ Tage hält. Somit kann man die Reolink Altas per Solarpanel autark betreiben.

Auch bei der Konnektivität hat Reolink ordentlich nachgelegt. Die Altas hat Dual-Band Wi-Fi 6 und eine zusätzliche und bewegliche Antenne verbaut. Selbst an weiter entfernten Orten des Grundstücks hatte die Kamera noch eine gute bis sehr gute Verbindung. Das kennt man von vielen WLAN-Kameras leider auch anders. Zusätzlich gibt’s Bluetooth 5.0 für die schnelle Ersteinrichtung.

Rueckseite und Antenne der Reolink Altas
Reolink Kamera steht vor einem Busch

Speicher, Datenschutz, Cloud und App-Steuerung

Ein weiterer Pluspunkt: Reolink verzichtet auf versteckte Kosten. Die Videos lassen sich lokal auf einer microSD-Karte mit bis zu 512 GB speichern, alternativ auf einem Reolink Home Hub oder der optionalen Reolink Cloud (je nach Region, in DE aber möglich). In der App können Aufnahmen bequem angesehen, exportiert oder geteilt werden. Zudem kann man wie bereits erwähnt gezielt nach Personen- oder Fahrzeugerkennung filtern – das spart bei der Auswertung viel Zeit.

Auch beim Datenschutz erfüllt Reolink die Standard-Vorgaben: Die Verbindung ist per SSL-Verschlüsselung abgesichert, und wer ausschließlich lokal speichert, kann komplett auf eine Cloud verzichten.

Sicherheitskamera ist gut versteckt zwischen Holz
Reolink Solarpanel 2 steht vor einem Busch

Fazit: Reolink Altas ist ein starker Neuzugang – mit etwas Luft nach oben

Mit der Reolink Altas hat der Hersteller einen echten Allrounder für die Außenüberwachung auf den Markt gebracht. Die Kamera überzeugt mit einer guten Bildqualität – sowohl bei Tag als auch bei Nacht –, einer durchdachten App und einem riesigen Akku, der echten Langzeitbetrieb erlaubt. Der Funktionsumfang ist für ein batteriebetriebenes Modell wirklich solide und das Reolink-Ökosystem ist inzwischen ausgereift.

Pro Contra
Bildqualität Montage
App + Funktionen (Größe/Gewicht)
Preis/Leistung (Farbe)
Ökosystem
Akkulaufzeit

Weniger gefallen haben mir die etwas umständliche Montage und das recht große, auffällige Design – hier wäre eine schlankere schwarze Variante wünschenswert gewesen. Auch die ausschließlich spotlight-basierte Farbnachtsicht könnte in manchen Situationen zu auffällig sein.

Im direkten Vergleich zur Argus 4 Pro fällt auf: Die Altas legt in Sachen Akkulaufzeit, Speichermöglichkeiten und Smart-Features noch mal spürbar nach. Während die Argus 4 Pro mit einer beeindruckenden Rundumsicht und durchgängiger Farbsicht punktet, bietet die Altas mehr Flexibilität bei der Aufzeichnung und eine deutlich höhere Ausdauer. Dafür wirkt die Altas etwas schwerfälliger und nicht ganz so dezent – insbesondere was Formfaktor und Nachtsicht-Lösung angeht.

Reolink Altas neben einer Dachrinne

Einzig der Preis bleibt derzeit noch offen, da die Kamera frisch auf den Markt kommt. Ich bin gespannt, wie Reolink hier ansetzt – denn je nach Preisgestaltung könnte die Altas zum neuen Standard im eigenen Line-up werden.


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Altas Kamera in einem Baum

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Lucas Klemp

Hey, mein Name ist Lucas und ich bin seit 2018 Teil des Gadget-Rausch Teams. Meine Leidenschaft sind vor allem Technik-Gadgets, insbesondere den Bereich Smart Home und alles rund um Apple finde ich dabei besonders spannend.

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