Im Jahr 2015 stellte Porsche die Studie „Mission E“ vor und signalisierte ihre Bereitschaft, einen Elektrosportler zu bauen. Damals hielten es wenige Leute für möglich, ein vollelektrischen Porsche vor dem Jahr 2020 auf den Straßen zu sehen. Die deutsche Automobilindustrie galt als abgeschlagen und weit hinter der Konkurrenz. Doch Porsche hat die Aufgabe ernst genommen und stellte im Rahmen der IAA 2019 den komplett neuen Porsche Taycan vor – wir waren für euch vor Ort.
Es sollte eine Sensation werden. Ein komplett eigenständiges modulares Konzept musste her, um die eingefleischten Porsche Fans von dem neuen Stromer zu überzeugen. Ab dem Zeitpunkt, an dem die ersten Erlkönige gesichtet wurden, war das Interesse an dem zuffenhausener Sportwagen groß. Ziel war es, die Konkurrenz einzuholen und im besten Fall zu überholen. Das Tesla Model S dominierte seit Beginn des neuen Luxus-Elektrosegmentes alles: Beschleunigung, Reichweite und Alltagstauglichkeit. Das war nicht allzu schwer, denn Konkurrenz gab es nicht. Damit sollte jetzt Schluss sein. Ob der Taycan mit dem bewehrten Model S mithalten kann, klären in ein paar Tagen die ersten Tests auf der Straße und der Rennstrecke.
Ist der Taycan ein reinrassiger Porsche?
Auch wenn es schwierig ist die Performance und Querdynamic eines Autos auf dem Papier darzustellen, zeigt eine gewisse Zeit immer gut, ob ein Auto im Grenzbereich abliefert. Die Nordschleife gilt als die schwierigste Strecke der Welt, diese suchte sich Porsche aus, um zu zeigen wie schnell der Taycan in seiner höchsten Ausbaustufe sein kann. In unglaublichen 7 Minuten und 42 Sekunden umrundete der Taycan Turbo S die ca. 20 Kilometer auf dem Nürburgring. Vergleichbar hierzu ist ein Porsche Carrera 911 Turbo S, welcher 2 Sekunden langsamer als der Taycan Turbo S ist.
Um die Produktbezeichnung „Turbo“ und „Turbo S“ für die Ausbaustufen gab es viel Kritik. Der Name Turbo war nur den turboaufgeladenen, leistungsstarken Topmodellen des Porsche Konzerns vorbehalten. Ein gewisses Prestige schwingt in diesem Namen immer mit, doch der Taycan steht den großen Namen in Sachen Technologie in Nichts hinterher. Die Leistung beträgt im normalen Fahrbetrieb 680 PS bei beiden Modellen. Im Turbo S ist hingegen im Boost Programm eine Leistungsabgabe bis zu 761 PS möglich. Die Leistung liegt bei allen Elektromotoren sofort an und beschleunigt somit das Topmodell in unglaublichen 2,8 Sekunden. Dies ist für einen viertürigen Sportwagen ein Wert auf Hypercar Niveau. Trotz dieser unglaublichen Leistung soll der Turbo S eine Reichweite von 388 bis 412 Kilommter nach WLTP-Norm haben. Durch die neue 800-Volt Technologie sollen 100 Kilomter Reichweite in nur vier Minuten geladen werden.
Trotz beeindruckender Performance keine Einsparung in der Alltagstauglichkeit
Porsche will den Taycan nicht als reinrassigen Sportwagen verkaufen, sondern auch eine komfortable Reiselimousine anbieten und greift somit den Markt von Tesla an. Im Innenraum können bis zu vier Bildschirme verbaut werden. Ein digitales, curved Cockpit, ein Navigationssystem, welches man schon aus beispielsweise dem Panamera kennt, ein Bildschirm für Klima und Lüftung und der neue Beifahrerbilschirm. Porsche versucht auch die Moderne im Innenraum zu vermitteln, in dem Sie jede manuellen Schalter in einen der Bildschirme integrieren. Auch der Ökologische Aspekt findet sich bei den Materialen wieder, denn diese können 100% lederfrei sein. Bei uns findet ihr natürlich noch mehr zum Thema Elektromobilität.
Im Fond können in Zukunft jetzt auch Erwachsene Platz nehmen. Durch Lösungen wie die Fußgaragen garantiert Porsche auch genug Komfort über langen Strecken. Was ist die sogenannte Fußgarage? Der Platz unter dem Boden wird bei Elektroautos meist für den Akku genutzt, somit ist die Fußfreiheit nicht so optimal. Porsche umgeht dieses Problem, indem sie Einwölbungen in die Akkus machen und so für mehr Platz sorgen.
Will man sich aktuell ein elektrischen Porsche bestellen, so sind aktuell nur die zwei Topmodelle zu haben. Möglicherweise folgt demnächst eine kleinere „S“ oder „4S“ Version mit etwas weniger Leistung und kürzerer Reichweite zu einem geringeren Preis. Den Turbo gibt es ab 152.136,00 Euro und den Turbo S ab 185.456,00 Euro. Mt reichlich Ausstattung kann der Turbo S doch die 200 Tausend Euro Marke kratzen. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite von Porsche.
[Bilder via Porsche Newsroom]