Saugroboter mit Wischfunktion sind mittlerweile in vielen Haushalten zu finden. Die Hersteller buhlen in diesem Segment mit immer mehr Features und außergewöhnlichen Funktionen. Die Marke ECOVACS ist dabei nicht unbekannt. Schon der ECOVACS T9+ konnte überzeugen. Das neueste Modell ist der ECOVACS DEEBOT T9 AIVI. Was in gleich zwei Kartons drin steckt und wie der Praxistest ausfällt, erfahrt ihr in folgendem Testbericht.
Die Geräte samt Zubehör kommen dieses Mal in zwei Kartons zu euch nach Hause. Einer davon beherbergt die Absaugstation mit einigen Kleinteilen. Der andere transportiert und schützt den Saugroboter mit weiterem Zubehör. Alles ist sicher verpackt und findet seinen Platz. Für die Inbetriebnahme sind einige Handgriffe notwendig, die aber nur wenige Minuten in Anspruch nehmen.
ECOVACS DEEBOT T9 AIVI: Ersteindruck und Einrichtung
Die Absaugstation besteht aus zwei Teilen. Der turmartige Aufbau wird auf untere Platte mit den Ladekontakten gesteckt. Die ungenutzte Länge des Ladekabels verschwindet im praktischen Kabelmanagement auf der Rückseite der Basisstation. Der erste Staubbeutel ist bei Lieferung bereits eingesetzt, ein weiterer befindet sich im Lieferumfang. Der Saug- und Wischroboter bekommt seine beiden Fühlerbürsten und die Schutzfolien werden abgezogen. Wenn das Gerät eingeschaltet wird, kann die erste Fahrt direkt beginnen. Auffällig ist die relativ laute Sprachansage. Dies und weitere Einstellungen können jedoch natürlich in der App angepasst werden.
Zum Aufbau des Gerätes lässt sich sagen, dass die Form nicht außergewöhnlich ist. Das runde Design mit dem Laser als kleinen Turm ist mittlerweile Standard. Kamera und Bumper befinden sich an der Front. Bei diesem Modell kommen zwei Fühlerbürsten zum Einsatz und befördern den Schmutz Richtung Zentrum des Saugers. Dort gibt es zwei gummierte Bürstenrollen, direkt vor dem Tank. Sie drehen sich in die gegensätzliche Richtung und sind dadurch noch effektiver. Das Material ist dabei besonders schonend zu empfindlichen Boden wie etwa Parkett. Auch Haare verfangen sich weniger darin.
Die großen Räder sind gut gefedert und so schafft es das Gerät, auch kleinere Absätze souverän zu überwinden. Die Fühlerbürsten sind etwas länger, als die der Konkurrenten. So könnte man bessere Ergebnisse bei Ecken und Kanten erwarten – mehr dazu im Praxisteil. Die Höhe von rund neun Zentimetern ist ein übliches Maß. Damit kann der hybride Haushaltshelfer auch unter viele Möbelstücke fahren und dort für Ordnung sorgen. Der Durchmesser von rund 35 Zentimetern liegt ebenfalls im Standardbereich.
Die turmartige Absaugstation hat besonders schickes Design und wirkt durch die runde Anmutung nicht wuchtig. Durch Push-to-open lässt sich die klappe zum Staubbeutel öffnen. Mit im Lieferumfang befindet sich eine zweite Ladestation, die den Saug- und Wischroboter beispielsweise auf einer zweiten Etage laden kann. Dies finden wir eine wirklich nette Idee, gerade für Haushalte, welche auf mehreren Ebenen die Reinigung an solch einen Helfer abgeben. Die Verarbeitung der Materialien ist durchweg hochwertig und fühlt sich auch so an.
App-Anbindung mit vielen Funktionen
Zur Einbindung in das WLAN möchten wir keine großen Worte verlieren. Bei diesem Vorgang wird man durch die markeneigene App geführt und dies gelang problemlos. Der Aufbau ist wirklich intuitiv und die Bedienung sehr simpel. Nach der ersten Orientierungsfahrt des ECOVACS DEEBOT T9 AIVI wird die Karte detailliert und direkt mit benannten Räumen angezeigt. Auch eine 3D-Ansicht mit Möbeln ist verfügbar. Die Funktionen sind von vielen Konkurrenten bereits bekannt. So können die Karten bearbeitet und die Räume benannt werden, es gibt die Option für Reinigungspläne und die Konfigurationen von Saugstärke und Wassermenge.
Bei der trockenen Reinigung erwischt der Saugroboter auch den kleinsten Krümel. In unserem Test konnten wir keine gravierenden Mängel bei der Leistung erkennen. Auf Hartböden ist die Zuverlässigkeit natürlich am höchsten. Doch auch niedrige Teppiche meistert er gekonnt. Hochflorige Modelle sind dann das Maß der Dinge. Hier bürstet er die Fasern mit den gummierten Walzen gut durch und kommt auch dort auf ein Top Ergebnis. Die etwas längeren Fülerbürsten sind besonders in den Ecken ein Vorteil. Auch wenn, der Bauart geschuldet, nicht jeder Staubkorn dort herausgeholt werden kann, ist das Ergebnis zufriedenstellend. Nach der Ankunft an der Saugstation wird es laut. In wenigen Sekunden wird der Staubtank wie von Zauberhand geleert. Da dieser nur 300 Milliliter fasst, ist dieser Vorgang auch notwendig.
Die Absaugstation ist nicht nur für Allergiker ein nettes Feature. Durch den dreistufigen Filter kommt nämlich kein Hausstaub in die Umgebung. Anders also, als beim händischen Entleeren über dem Mülleimer. Der Staubbeutel fasst 2,5 Liter und reicht damit im Schnitt mindestens 8 Wochen. Diese Angabe variiert natürlich stark und ist von der Größe des Haushaltes, etwaigen Haustieren und dem Verschmutzungsgrad abhängig. Generell ist die Absaugung sehr praktisch, jedoch aufgrund des immer wieder anfallenden Mülls in Verbindung mit den Kosten, abzuwägen.
Trockene und feuchte Reinigung mit guten Ergebnissen
Das Nasswischen wird mit dem Befüllen und Einsetzen des Wischmoduls eingeleitet. Der Tank fasst rund 180 Milliliter und der Vorgang geht leicht von der Hand. Bei der Lieferung befindet sich ein Wischpad direkt am Modul, ein zweites liegt bei. Es hat kurze Fasern, ist maschinenwaschbar und wird mit Klett befestigt. Ein gutes Reinigungsergebnis soll durch die vibrierende Wischplatte erzielt werden. Mops mit längeren Fasern könnten hingegen mehr Flüssigkeit aufnehmen und dies bestätigt sich auch im Praxistest. Dennoch sind die Ergebnisse beim Wischen durchweg gut. Stark eingetrocknete und klebrige Flecken sollten ohnehin vorher per Hand entfernt werden. Für die regelmäßige Grundreinigung ist der ECOVACS DEEBOT T9 AIVI jedenfalls bestens geeignet.
Besonders die Einstellung der intensiveren Wischstufe lohnt sich. Dann wird jede Stelle in pendelförmigen Bewegungen „geschrubbt“ und nicht nur einmal überfahren. In der App kann zusätzlich für jeden Raum eine individuelle Wasserdurchflussmenge festgelegt werden. Dies ist besonders praktisch bei unterschiedlich (empfindlichen) Böden. Die Teppichvermeidung in Kombination mit dem angelegten Wischmodul funktioniert zuverlässig.
Smarte Kamera für die Überwachung und Kommunikation
Ein besonders interessantes und hilfreiches Feature des ECOVACS DEEBOT T9 AIVI ist die Kamera in der Front. Das letzte Wort des Modellnamens bezieht sich nämlich darauf und benennt quasi die dazugehörige Technologie. Gegenstände, die nicht vom Distanzlaser auf der Oberseite erkannt werden, entgehen der Kamera nicht. Dazu zählen beispielsweise Kabel, Socken und andere Kleinteile auf dem Fußboden. Dazu sind jedoch gute Lichtverhältnissen erforderlich. Im Praxistest hat die Hinderniserkennung via Kamera gut funktioniert. Nur wenige Teile wurden nicht erkannt und angefahren. Die Quote ist jedoch sehr viel besser, als ohne die AIVI-Technologie und wird deshalb von uns als sinnvoll eingestuft.
Die Kamera kann auch als Sicherheitskamera genutzt werden und das Gerät in der Wohnung Patrouille fahren. Um zu checken ob der Backofen wirklich ausgeschaltet ist und der Hund nicht auf dem Sofa liegt, nicht schlecht. Dank Gegensprechfunktion kann das Haustier dann auf seinen Platz verwiesen werden. Wer sich damit aus datenschutztechnischen Gründen nicht sicher fühlt, kann die mitgelieferte Kameraabdeckung nutzen und muss im gleichen Zuge aber auch auf die kameragesteuerte Hinderniserkennung AIVI verzichten.
Positives Fazit für den ECOVACS DEEBOT T9 AIVI
Insgesamt schneidet der Saugroboter mit Wischfunktion gut ab. Die Reinigunsgergebnisse können sich sehen lassen. Design- und bautechnisch ist das Gerät solide und sehr schick. Preislich muss man für das große Paket des ECOVACS DEEBOT T9 AIVI inklusive Absaugstation fast 800 Euro zahlen. Dafür bekommt man jedoch auch fast 200 Minuten Akkulaufzeit und stets ein sauberes Zuhause. Wer den Saug- und Wischroboter mit der kleinen Ladestation bereits Zuhause hat, kann die große Absaugstation auch einzeln erwerben.