Neben vielen alltäglichen Dingen und ausgefallenen Gadgets, testen wir heute mal wieder ein Produkt aus der Kategorie Saugroboter. Der Dreame Bot L10 Pro ist frisch auf dem Markt und möchte mit einer 3D Erkennung und hoher Saugkraft punkten. Alle weiteren Details lest ihr in unserem Test, viel Spaß!
Der Hersteller Xiaomi ist mittlerweile auch in Deutschland vertreten und bietet offiziellen Hardware Support. Deren Untermarke Dreame ist vor allem für Haushaltsgeräte bekannt. Hier lest ihr unseren vor kurzem veröffentlichten Dreame T20 Pro Test. Einen Saugroboter von Dreame haben wir mit dem Dreame D9 getestet. Doch heute geht es um den Dreame Bot L10 Pro: Kann die 3D Erkennung halten was der Hersteller verspricht? Wir haben es herausgefunden.
Dreame Bot L10 Pro ausgepackt: Ein „minimalistischer“ Lieferumfang
Beginnen möchten wir wie immer mit einem kurzem Abschnitt zum Thema Lieferumfang und Ersteindruck. Allerdings können wir uns hier sehr kurz fassen, da neben dem Saugroboter lediglich eine Bedienungsanleitung, das Wischmodul und die Ladestation enthalten ist. Ein Reinigungswerkzeug zum säubern der Bürsten ist unter dem Deckel auf der Oberseite des Roboters integriert. Wer Ersatzbürsten, Einweg-Wischtücher oder andere Dinge erwartet, den muss ich hier leider enttäuschen.


Der Ersteindruck hingegen hat uns gut gefallen. Obwohl die graue Oberfläche ähnlich zu Klavierlack ist, halten sich die Fingerabdrücke in Grenzen. Die generelle Optik ist schlicht, dunkel und unauffällig. Auf der Oberseite befindet sich der LDS Lasersensor der in Kombination mit den beiden 3D Sensoren auf der Vorderseite für eine intelligente und vor allem effiziente Navigation sorgen soll. Auf der Unterseite integrierte Dreame weitere Sensoren, die den Roboter vor ungewollten Abstürzen schützen soll. Leider besitzt der L10 Pro nur eine Frontbürste, welche auf der rechten Seite fest montiert ist.
Zum Einschalten des Gerätes muss nur die Ein/Aus Taste auf der Oberseite betätigt werden. Zusätzlich befinden sich dort noch zwei Knöpfe zur Zielreinigung und zum Zurückkehren zur Ladestation. Letztere ist angenehm klein und nimmt kaum Platz in der eigenen Wohnung weg.

Die Einrichtung ist wie bei den meisten Saug- und Wischrobotern ein Standardprozess. Hierzu benötigt ihr die Xiaomi Home App, dort kann der Dreame Bot L10 Pro ausgewählt werden. Danach erfolgt die WLAN Verbindung und schon ist das Gerät einsatzbereit. Vor der ersten Fahrt solltet ihr jedoch die Wohnung entsprechend aufräumen und Kabel entfernen, denn der L10 Pro scannt hier zum ersten Mal seine neue Umgebung und legt eine Karte an.
Die Reinigungsleistung im Alltag: Ein Überblick zur Saug- und Wischfunktion
Nach der Ersteinrichtung könnt ihr den Dreame Bot L10 Pro beliebig konfigurieren und auf eure Wünsche anpassen. Die App bietet hier neben den Standardfunktionen, wie dem Anlegen eines Reinigungsplans, auch Zusatz-Features wie das Einstellen der Saugkraft oder der Wassermenge. Ein weiterer positiver Punkt: Wer ein Haus oder eine Wohnung mit mehreren Etagen besitzt, kann sich über die Mehrgeschoss-Karten freuen. Ansonsten lässt sich nicht viel zur App sagen, sie ist funktional, sieht gut aus und hat in den meisten Fällen problemlos funktioniert.

Doch wie ist nun die Saugleistung? Mit satten 4.000 Pascal an Saugkraft können die technischen Daten zumindest schon mal überzeugen. In unserem Test haben wir den Dreame Bot L10 Pro vorrangig auf Teppich getestet. Die Saugleistung der „normalen Stufe“ hat dabei ausgereicht. Wer jedoch alles an Schmutz aus seinem Teppich herausholen möchte, kann auch den Turbo einschalten. Da der Akku über 5.000 Milliamperestunden an Kapazität hat, konnte uns auch die Laufzeit des Roboters überzeugen. Hochgerechnet sind circa 100 Quadratmeter pro Akkuladung möglich. Der Lautstärke-Pegel ist jedoch gerade im Modus „hoch“ oder „Turbo“ sehr laut und daher ist es nicht zu empfehlen, sich während der Reinigung im selben Raum aufzuhalten.

Die Saugleistung ist daher eindeutig unter den positiven Merkmalen des Dreame Bot L10 Pro einzuordnen. Die Wischfunktion hingegen hat uns nicht ganz überzeugen können. Zwar ist das Wischmodul eines der größten am Markt, die damit erzielte Leistung hingegen aber eher Standard. Aufgefüllt wird das flache Modul über eine seitliche Öffnung. Auch wenn der Wassertank im ersten Moment klein wirkt, ist er deutlich größer als man vermutet und definitiv ausreichend. Hier ist nämlich das Problem: Die integrierten Löcher, welche die Durchflussmenge steuern, sind extrem klein und lassen daher wenig Wasser durch.
Selbst auf der höchsten Stufe in Bezug auf die Wassermenge, war der Boden nur leicht feucht. Wer also ein halbwegs ordentliches Wischergebnis möchte, sollte in jedem Fall das Wischpad vorher separat mit Wasser befeuchten. Das hat uns etwas enttäuscht, das können andere Modelle definitiv besser.
Dreame Bot L10 Pro: Ein Überblick zur selbstständigen Ortung und ein paar Kritikpunkte
Bevor wir einige Kritikpunkte des Hybrid Roboters ansprechen, möchten wir noch kurz auf die 3D Hinderniserkennung und den verbauten LiDAR Sensor eingehen. Die gesamte Technik hat uns nämlich durchaus beeindruckt. Einerseits fährt der L10 Pro seine Bahnen wirklich effizient und vorsichtig ab. Der Roboter kennt seine Umgebung genau und erhöht ebenso die Saugleistung je nach Untergrund. Selbst wenn ihr den kleinen Haushaltshelfer in einen anderen Raum tragt, ortet er sich kurz und weiß dann binnen 10 Sekunden wo er sich in der eigenen Wohnung befindet. Hier merkt man defintiv den Vorteil der verbauten Sensorik.

Dennoch gibt es auch einige Punkte bei denen der L10 Pro unserer Meinung nach Optimierungsbedarf hat. Wie bereits angesprochen ist die Wischfunktion leider etwas trocken, hier wäre eine höhere Durchflussmenge wünschenswert gewesen. Des Weiteren ist das Ausleeren des Staubbehälters umständlich. Die Position auf der Oberseite des Behältnisses ist zwar praktisch, da so der Roboter nicht jedes Mal angehoben werden muss, dennoch ist die Öffnung der Klappe an einer ungünstigen Position. Zum Entleeren muss diese seitlich geöffnet werden, der Winkel ist jedoch begrenzt. Gerade bei hartnäckigem Staub muss man so immer etwas Nachhelfen.
Als letzten Kritikpunkt möchten wir noch das verbaute WLAN-Modul anführen, denn dieses unterstützt leider nur das 2,4 GHz Band. Wer also mit 5 GHz in seinem Zuhause arbeitet, muss sich entweder ein separates Netz öffnen oder sich für einen anderen Saugroboter entscheiden. Gerade da es sich hier um das Pro Modell aus der L10 Reihe von Dreame handelt, wäre die Unterstützung des 5 GHz Bandes angebracht gewesen.

Fazit: Eine solide Reinigungsleistung gepaart mit effizienter Navigation und einigen wenigen Kritikpunkten
Bis auf die eben angesprochenen Kritikpunkte konnte uns der Dreame Bot L10 Pro wirklich überzeugen. Gerade die Saugleistung und die Navigation hat uns besonders gut gefallen. Wer jedoch öfter wischen möchte und viele Hartböden hat, dem würden wir eher zu einem anderen Modell raten. Ansonsten bekommt ihr mit dem Dreame Bot L10 Pro einen soliden Saugroboter mit Live Navigation. Du suchst zusätzlich zum Saugroboter noch einen Helfer für deine Fensterfronten? Wir haben in unserem Fensterputzroboter Vergleich 7 Modelle aufgelistet und gegenübergestellt.
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Gerade bei dem verhältnismäßig günstigen Early Bird Preis von rund 380 Euro kann man gerne über ein paar der genannten Kritikpunkte hinwegsehen. Aktuell erhaltet ihr noch einen zusätzlichen 20USB Rabatt auf das Produkt – hier kommt ihr zum L10 Pro auf Aliexpress. Die Aktion läuft vom 8. bis zum 11. Mai 2021.