Noria: Smartphone-gesteuerte Klimaanlage für’s Fenster

Heute wollen wir euch ein etwas größeres Gadget vorstellen: Eine Klimaanlage, die direkt im Fenster eingeklemmt wird und sonst keiner weiteren Umbauarbeiten im Haus bedarf. Doch bevor ihr jetzt alle sofort los zieht, um euch für die heißen Sommertage diese smarte Klimaanlage zu besorgen, ein kleiner Dämpfer: Noria Cool kommt aus den USA und ist auch momentan nur für die dort üblichen Fenster zu gebrauchen, die statt aufzuklappen, nach oben geschoben werden, was in Deutschland doch sehr selten ist.

noria klimaanlage

Das Interessante an Noria ist auch nicht der Einbau ins Fenster ansich, denn auch dieses Prinzip ist in den USA schon lange Standard, vor allem in privaten Haushalten. Aber, das wirklich Neue an der Kickstarter-Klimaanlage ist das kompakte Format, das schöne Design und die smarten Features, die per Bluetooth gesteuert werden können.

Fenster-Klimaanlage mit schmalen Maßen

Noria ist mit den Maßen von circa 45 x 37 x 14,5 Zentimetern nur ungefähr 60 Prozent so groß wie vergleichbare Einheiten und mit 15 Kilogramm auch ähnlich viel leichter. Was somit den Vorteil hat, dass ein deutlich kleinerer Bereich des Fensters durch eine Klimaanlage versperrt ist und man somit eine bessere und schönere Aussicht hat. Und wo wir schon von besserer Aussicht sprechen: Geschmack ist zwar bekanntlich individuell, aber Noria sieht wirklich deutlich moderner und meiner Meinung nach auch deutlich schöner aus, als gewöhnliche Fenster-Klimaanlagen, die in der gleichen Preisklasse (200-300 Euro) sind.

Die Kühlleistung ist mit 5.000 BTU angegeben für maximal 15 Quadratmeter, jedoch ist das wirklich sehr knapp bemessen für die Größe. Für diese Raumgröße empfiehlt sich eher 6.000-7.000 BTU Kühlleistung. Bei stark sonnenbeschienenen Räumen oder sogar Küchen kann man für eine ausreichende Kühlung fast schon 10.000 BTU ansetzen. Jedoch soll Noria Cool deutlich leiser sein, als seine Konkurrenten mit ähnlicher Leistung. Insofern man den Werksangaben glauben darf ist das auch so. Mit 50 db ist Noria eine sehr leise Klimaanlage und Konkurrenten sind meist 4-6 db lauter. Hierzu muss gesagt sein, dass eine Erhöhung um 5 db eine Verdopplung der Lautstärke bedeutet. Also vor allem ein großes Plus in Schlafräumen.

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Dabei soll das Kickstarter-Projekt auch noch sehr sparsam sein. Und bei einem Verbrauch von 460-480 Watt klingt das auch erst mal ganz moderat. Jedoch ist die EnergieEffizienzRate (EER) mit 10,5 angegeben, was leider vergleichsweise niedrig ist, wenn man sich andere Geräte der gleichen Klasse anschaut, die teilweise eine EER von über 12 haben. Die EER zeigt an wieviel Energie das Gerät verbraucht im Vergleich zur Kühlleistung, die es liefert und somit ist eine höhere EER besser. Also kühlt ein Gerät mit 12,5 um das Zweifache effizienter als eins mit 10,5.

Aber die Noria Fensterklimaanlage bringt SmartHome-Qualitäten mit, die sonst kein Gerät in der Preisklasse bietet. Am Gerät selbst findet sich nur ein Knopf mit dem die Temperatur geregelt wird und über eine Anzeige rund um den Knopf wird dargestellt auf welche Temperatur die Klimaanlage regelt. Dies ermöglicht eine einfache und intuitive Bedienung. Aber sobald man sein Android- oder iOS-Smartphone verbindet, erhält man Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel das Erstellen von intelligenten Plänen zur Klimaregulierung, sodass möglichst wenig Energie verschwendet wird in Zeiten in denen man nicht daheim ist.

Klimaanlage auch für Allergiker

Durch den „Fresh Air“-Modus wird das Ganze weiter geführt. In kühlen Nächten wird frische Außenluft angesaugt, anstatt die Luft im Inneren herunter zu kühlen und somit spart man auch hier an Energie. Trotzdem wird die Luft erst durch einen Filter geleitet, sodass auch Allergiker keine Angst haben brauchen in kühlen Nächten mit Pollen genervt zu werden. Natürlich besteht natürlich immer die Möglichkeit mit dem Fresh Air Modus auch einfach tagsüber zu lüften und man hat auch hier den Schutz vor Pollen und lästigen Fliegen oder Mücken, die sonst nur allzu gerne ins Haus kommen. Des Weiteren bläst die Anlage die kühle Luft nicht gerade aus, sondern schräg nach oben. So soll eine Art Luftwirbel entstehen, der die gesamte Luft im Raum umwälzt und keine Bereiche mit wärmerer Luft im Raum entstehen.

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Aufgrund der Größe nimmt Noria auch deutlich weniger Platz weg, kann also merkbar einfacher in den Wintermonaten verstaut werden, als gewöhnliche Geräte. Und dank dem mitgelieferten, variablen Rahmen ist das Auf- und Abbauen mit nur wenigen Handgriffen erledigt. Egal, ob schmales oder breites Fenster, der Rahmen wird eingesetzt und die Noria-Einheit mit einem Klick montiert.

Fairer Preis für eine mobile Klimaanlage

Doch nun zum Preis: Noria Cool ist momentan als Kickstarter-Unterstützer für 299$ zu haben. Die Angebote mit 249$ für die ganz Schnellen sind leider schon alle vergriffen. Für Leute, die mehr als nur ein Zimmerchen kühlen wollen, gibt es auch Pakete für zwei, drei oder sogar vier Einheiten auf einmal. Diese Bundles schlagen dann mit 549$, 825$ oder 1.099$ zu Buche. Die Bundles können gerade für Hausbesitzer interessant sein, die ihr Haus zwar kühlen möchten, aber nicht komplett umbauen und viel Geld für eine zentrale Klimaanlage investieren wollen. Und durch die Noria App lassen sich gleichzeitig auch mehrere Einheiten bedienen, sodass man den Komfort einer zentralen Anlage hat. Das Projekt läuft noch über einen Monat und hat das Finanzierungsziel von 250.000$ schon deutlich überstiegen.

noria

Das Projekt wäre auch für uns Europäer interessant, denn Noria Cool ist zwar leider nicht ganz so effizient wie manch ein anderer Konkurrent, aber da es in Deutschland sowieso nur wenige Wochen im Jahr so heiß ist, dass man sich eine Klimaanlage wünscht, würde das weniger eine Rolle spielen als der Fakt, dass Noria extrem klein und kompakt ist und so die restlichen elf Monate im Jahr, in denen man nicht unbedingt kühlen muss, gut zu verstauen ist. Vor allem im Vergleich zu den in Deutschland üblichen Standgeräten, die nicht nur im Gebrauch immer mitten im Raum und somit im Weg stehen, sondern aufgrund ihrer doch enormen Ausmaße auch schwer zu verstauen sind.

Das Einzige was Noria für uns alle unbrauchbar macht, ist die Befestigung am Fenster. Von der Idee echt genial, weil somit kaum Platz im Raum verbraucht wird und auch der meiste Lärm draußen bleibt, aber aufgrund der unterschiedlichen Fenster-Philosophien von Europa und Nordamerika, nicht an unseren Fenster zu gebrauchen. Aber Noria arbeitet wohl schon an einer Variante des Noria Cool Klimagerätes, das senkrecht eingebaut werden kann, sodass man vielleicht in Zukunft auch an europäischen Fenstern immer häufiger Klimaanlagen sieht. Hier gelangt ihr zur Crowdfunding-Kampagne von Noria.


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Wer aber für diesen Sommer Abkühlung braucht muss zu Alternativen greifen und sollte dies schnell tun, denn wie letztes Jahr waren überall, selbst bei Amazon und Co, Ventilatoren und Klimageräte ausverkauft oder nur noch zu extrem hohen Preisen zu haben. Dieser Ventilator von Honeywell (Amazon-Link) hat mich zum Beispiel letztes Jahr durch die 40°C gerettet. Und wer eine Klimaanlage braucht sollte dieses Gerät in Betracht ziehen (Amazon-Link). Mehr spannende Gadgets mit coolem Abkühlfaktor haben wir euch bereits hier vorgestellt.




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8 Gedanken zu “Noria: Smartphone-gesteuerte Klimaanlage für’s Fenster

  1. P.S.: Offenbar wir die EER in den USA tatsächlich in BTU/W berechnet. Nach der Rechnung sind die 10,5 also plausibel, man darf das aber eben nicht mit europäischen EER-Angaben vergleichen (bzw. muss den amerikanischen Wert dafür durch 3,4 teilen).

  2. „Also kühlt ein Gerät mit 12,5 um das Zweifache effizienter als eins mit 10,5.“

    Nein. Die EER ist der Quotient aus Kühlleistung (in Watt! nicht BTU) und aufgenommener Leistung. Ein Gerät mit EER 12,5 wandelt also 1kW Strom in 12,5kW Kühlleistung und ist damit nur 19% effizienter als eines, das daraus 10,5kW Kühlleistung zaubert.

    Im übrigen ist 10,5 selbst für festinstallierte Split-Klimaanlagen ein Spitzenwert. Für so eine Fensteranlage, deren Hauptaugenmerk auf der geringen Größe und niedrigem Gewicht liegt, ist das utopisch und unglaubwürdig!
    Und die Rechnung kommt auch nicht hin, offenbar haben die „Experten“ von Noria BTU durch W geteilt, was natürlich Blödsinn ist.
    5000BTU sind rund 1465W. Wenn man wohlwollend die untere Grenze der geschätzten Leistungsaufnahme annimmt, ergibt das eine EER von knapp 3,2. Ein Wert, den mobile Splitgeräte erreichen und der auch für so ein Fenstergerät plausibel ist.

    1. Hallo Thomas,
      wir haben uns mal schlau gemacht. Erst gestern haben die Hersteller von Noria mitgeteilt, dass die Klimaanlage erst im dritten oder vierten Quartal 2017 auf den Markt kommt. Wenn man kein Baker ist, kann man sie zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht vorbestellen.

      Wir haben jedoch im Artikel weitere Geräte verlinkt, die für Abkühlung sorgen können.

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